Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ hat eine „Kriminalisierung“ humanitärer
Hilfe für schiffbrüchige Flüchtlinge beklagt. Die Ökumenische Organisation kritisierte
am Donnerstag in Berlin den italienischen Gerichtsprozess im Fall „Cap Anamur“. Sie
warf der italienischen Justiz eine „skandalöse Verdrehung“ von Tatsachen vor. Die
„Cap Anamur“ hatte im Juni 2004 im Mittelmeer zwischen Malta und der italienischen
Insel Lampedusa 37 Migranten aus Afrika an Bord genommen. Der Bergung folgte ein tagelanges
Tauziehen mit den italienischen Behörden. Nach deren Einschätzung war die „Cap Anamur“
zum Zeitpunkt der Aufnahme der Flüchtlinge näher an Malta und hätte deshalb diese
Insel anlaufen müssen. - Die Staatsanwaltschaft führte am Mittwoch im italienischen
Agrigent aus, der Kapitän Stefan Schmidt habe sich der gewerbsmäßigen Schleuserei
schuldig gemacht.