Vor der Israel-Reise des Papstes ist es am Mittwoch zu Irritationen in der israelischen
Regierung gekommen. Anlass ist ein angebliches Treffen von Benedikt XVI. mit dem arabisch-israelischen
Bürgermeister von Sachnin im Norden des Landes, Mazen Ghanaim. Tourismusminister Stas
Misezhnikov sprach sich in einer Erklärung mit scharfen Worten gegen das Treffen aus.
Er nennt Ghanaim einen Terror-Unterstützer und Kriegstreiber, der gegen die Interessen
des Staates agiere: „Ich rufe den Heiligen Stuhl auf, von einem Treffen mit ihm abzusehen.“
Der Tourismusminister ist zugleich Koordinator des Papstbesuches. Der Bürgermeister
hatte am Dienstagabend im israelischen Fernsehen behauptet, für den kommenden Sonntag
vom Vatikan schriftlich zu einer 17-minütigen Papst-Audienz eingeladen worden zu sein.
Das dementierte der Vatikan-Botschafter in Israel. Erzbischof Antonio Franco sagte,
der Bürgermeister habe lediglich in einem Brief um eine Audienz gebeten und die Zusage
erhalten, am kommenden Mittwoch an der Generalaudienz im Vatikan teilzunehmen.