2009-04-20 15:31:42

Ägypten: Christen haben es schwer


RealAudioMP3 Christen in Ägypten werden vom Staat benachteiligt. Das sagt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. Auch würden koptische Gläubige im mehrheitlich muslimischen Land ungenügend von Gewalt geschützt. So wurden am Wochenende zwei Kopten nach der Ostervigil von Muslimen getötet. Der Vorfall ereignete sich in Südägypten. Einem Polizeisprecher zufolge handelte es sich um einen Fall von Familienrache; doch die genauen Hintergründe des Mordfalls sind weiterhin unklar. Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Martin Lessenthin, befürchtet, dass es sich um einen weiteren Fall von Koptenverfolgung handeln könnte. Besonders schwer haben es zum Christentum konvertierte Ägypter, so Lessenthin.

„Das Land steht seit Jahrzehnten unter Kriegsrecht. Wenn ein bekennender Neuchrist den anderen seinen Schritt erklärt und in die Öffentlichkeit geht, ist er laut ägyptischem Recht ein Landesverräter und kann mit dem Tod bestraft werden.“

In Ägypten herrsche keine Religionsfreiheit, so Lessenthin weiter.

„Es beginnt schon damit, dass die Unfreiheit in Personaldokumenten festgehalten wird. Ein ägyptischer Staatsbürger erhält seinen Personalausweis mit dem Eintrag, welcher Religionsgemeinschaft er angehört. Das bedeutet, dass er auf seinem Bildungs- und Arbeitsweg schwersten Einschränkungen unterworfen ist. Denn jeder Arbeitgeber – egal ob für eine öffentliche oder private Firma – überlegt sich, ob ein Christ die richtige Besetzung für die angebotene Funktion ist.“

Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft im Land und stellen rund acht bis zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung.

(rv 20.04.2009 mg)







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