Ein christlicher Journalist ist mit seiner Familie untergetaucht, weil er Todesdrohungen
extremistischer Muslime erhalten hat. Der 43-jährige George Masih hatte sich im vorigen
Jahr in mehreren Artikeln in der Zeitung „Aaj Kal“ (Lahore) für mehr Demokratie ausgesprochen.
Daraufhin erhielt er Drohbriefe von der islamischen Organisation „Tanzeem“. Wenn er
und seine Familie nicht Muslime würden, müsse er mit „schlimmen Folgen“ rechnen. Im
Dezember folgte ein Brief mit einer offenen Todesdrohung. Daraufhin schickte Masih
seine Frau und seine drei Kinder zu Verwandten. Nach Angaben des „Pakistanischen Christlichen
Kongresses“ (Karatschi) hat der Journalist die Sache mehrfach zur Anzeige gebracht,
ohne dass die Polizei etwas unternommen habe. Polizeischutz sei ihm erst auf Anordnung
eines Gerichts in Lahore gewährt worden. Trotzdem sei ihm seine Situation über Ostern
zu gefährlich geworden, so dass er untergetaucht sei. Von den 156 Millionen Einwohnern
Pakistans sind 95 Prozent Muslime, 3 Prozent Christen und 1,8 Prozent Hindus.