Feststimmung im Vatikan:
An diesem Donnerstag darf Benedikt 82 Geburtstagskerzen ausblasen. Der Papst feiert
seinen Geburtstag in diesem Jahr in Castel Gandolfo. Im vergangenen Jahr war der Papst
an seinem Geburtstag im Weißen Haus anlässlich seines Besuchs in den USA. Beim Wiegenfest
2009 geht es also ruhiger zu: Nach den Strapazen der Osterfeiertage verbringt Benedikt
XVI. seinen 82. Geburtstag in kleinstem Kreis.
Benedikt XVI. wurde am Karsamstag,
16. April 1927, als drittes Kind des Gendarmen Joseph Ratzinger und seiner Frau, der
Köchin Maria Ratzinger, in Marktl geboren. Noch am selben Tag wurde er in der Marktler
Pfarrkirche St. Oswald getauft. Die unmittelbare Verbindung von Geburt und Taufe mit
dem „Triduum Sacrum“, den „Drei Heiligen Tagen“, hat er stets als eine besondere Verbindung
seines Lebensweges mit dem Ostergeheimnis verstanden und betont. In Ratzingers Werk
„Salz der Erde“ heisst es:
„Die Religion war ein Bestandteil des Lebens.
Schon durch das gemeinsame Gebet. Zu allen Mahlzeiten wurde gebetet. Wenn es irgendwie
vom Schulrhythmus her möglich war, gingen wir natürlich auch jeden Tag in die Messe
und am Sonntag gemeinsam in den Gottesdienst. Später, als mein Vater pensioniert war,
wurde meistens auch der Rosenkranz gebetet; ansonsten hat man der schulischen Katechese
vertraut. Der Vater hat uns auch Lektüre gekauft; es gab zum Beispiel Zeitschriften
bei der Erstkommunion. Aber es war nicht so, dass explizit religiös erzogen wurde,
sondern es war durch das Familiengebet und durch den Kirchenbesuch gegeben.“
In
seinem Alter sind viele Männer Großväter. Und irgendwie gilt Benedikt auch als „großartiger
Vater“ innerhalb der katholischen Kirche. So sagte er in der Ansprache am Fünften
Welttreffen der Familien in Valencia, am 8. Juli 2006:
„Wir haben gehört,
dass ich der „Großvater der Welt“ genannt worden bin. Ich möchte mich jetzt gern an
die Grosseltern wenden, die in den Familien so wichtig sind. Sie können – und tun
es oft – die Zuneigung und Zärtlichkeit gewährleisten, die jeder Mensch braucht, die
er geben und empfangen sollte. Großeltern bieten den Enkeln die Perspektive der Zeit,
sind Gedächtnis und Reichtum der Familien. Unter keinen Umständen dürfen sie aus dem
Kreis der Familie ausgeschlossen werden. Sie sind ein Schatz, den wir den heranwachsenden
Generationen nicht vorenthalten dürfen, vor allem wenn sie im Hinblick auf den nahenden
Tod ihren Glauben bezeugen.“