Etwa 40.000 Menschen
haben auf dem Petersplatz an der ersten Generalaudienz des Papstes in der Osterzeit
teilgenommen. Per Hubschrauber kam Benedikt dazu aus seiner Ferienresidenz Castel
Gandolfo nach Rom herüber. In seiner Katechese dachte der Papst über die Auferstehung
Jesu nach.
„Ostern, das Fest der Auferstehung, ist das höchste Ereignis
im Kirchenjahr. Fünfzig Tage lang feiert die Kirche die Osterzeit, und das ganze Jahr
hindurch ist jeder Sonntag ein ‚kleines Osterfest‛. Der heilige Paulus faßt den Kern
unseres Glaubensbekenntnisses in drei Momenten zusammen: ‚Christus ist für unsere
Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tage
auferweckt worden, gemäß der Schrift‛ (1 Kor 15,3f). Die Auferstehung ist ein reales
Ereignis, das von glaubwürdigen Zeugen überliefert wurde. Zugleich erfolgen diese
Fakten ‚gemäß der Schrift‛. Hier erfüllen sich also die Verheißungen, die dem Volk
Israel über den Messias gegeben wurden.“
Das sind also nach Paulus zwei
wesentliche Elemente der Auferstehung Jesu: Sie ist „keine Utopie und keine Fiktion“,
wie der Papst auch in seiner Osterbotschaft betont hatte, und sie erfüllt Verheißungen
aus der Zeit des Ersten Bundes. Benedikt XVI. machte aber noch ein drittes, wichtiges
Element aus:
„Das Heilsgeschehen trägt in sich ein Wort, eine Logik. Das
Wort Gottes ist ‚Fleisch‛, ist Geschichte eines Menschen geworden. Dieser Mensch macht
durch seinen Tod dem Tod ein Ende. Seine Auferstehung ist nicht einfache Rückkehr
ins frühere Leben, sie eröffnet vielmehr eine neue umfassende Dimension des Lebens,
welche die ganze Menschheit mit ihrer Geschichte einbezieht. Der Sieg Christi über
den Tod geschieht kraft der schöpferischen Macht des Wortes Gottes. An Ostern offenbart
Gott die Macht seiner Liebe, die die zerstörerischen Kräfte des Bösen und des Todes
vernichtet. Wenn wir in dieser Welt stets auch mit dem Leid konfrontiert sind, wird
uns in der Gemeinschaft mit Christus schon jetzt der Weg zur Fülle des Lebens eröffnet.“
Herzlich
begrüßte der Papst auf dem Petersplatz Pilger und Besucher aus seiner Heimat – darunter
auch eine Gruppe von Ständigen Diakonen aus Münster.
„Lassen wir uns von
der österlichen Freude anstecken! Der auferstandene Christus versöhnte die Welt mit
Gott, dem Schöpfer des Lebens. Der Herr schenke euch allen eine gesegnete Osterzeit!“
Nach
der Generalaudienz begrüßte Papst Benedikt nach Agenturangaben kurz den Generalsekretär
der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“, OSZE. Es ist der französische
Diplomat Marc Perrin de Brichambaut. Der Vatikan hat die OSZE mehrfach gebeten, etwas
gegen „Akte der Christianophobie“ in Europa zu tun. Die Organisation spielte vor dem
Fall der Mauer eine Schlüsselrolle in der Entspannungspolitik. Derzeit unterhält sie
u.a. Missionen in Moldawien, Georgien und Russland.