Die christliche Minderheit wird bei den am Donnerstag in Indien beginnenden Parlamentswahlen
benachteiligt. Diesen Vorwurf erhebt die „Gesellschaft für bedrohte Völker“. Die Wahlen
seien „nicht fair, weil mehr als 20.000 vertriebene Christen im Bundesstaat Orissa
keine Wählerkarten bekommen haben und so von der Teilnahme an den Bundes- und Landeswahlen
gezielt ausgeschlossen werden“, so der Verband am Mittwoch in Göttingen. Bei pogromartigen
Ausschreitungen wurden in Orissa von August 2008 an mehr als 50.000 christliche Einwohner
vertrieben. Vergeblich hätten Vertreter der Ureinwohner mit Petitionen an die Behörden
appelliert, die Wahlen zumindest in ihrem Bundesstaat zu verschieben, um allen Flüchtlingen
die Gelegenheit zu geben, sich in Wählerlisten registrieren zu lassen und Wahlkarten
zu beantragen. Am 16. April findet in Indien nicht nur der erste von fünf Wahlgängen
für das indische Parlament statt, sondern es wird auch das regionale Parlament des
Bundesstaates Orissa gewählt.