Paraguays Präsident
Fernando Lugo hat öffentlich zugegeben, dass er Vater eines unehelichen Kindes ist.
Die katholischen Bischöfe des Landes verurteilten das Verhalten ihres ehemaligen Amtsbruders
und sprachen von einem harten Schlag gegen die Kirche, der zu einem Vertrauensverlust
führen könne. Lugo entschuldigte sich dafür. Weiter fügte er an:
„Ich gebe
zu, dass ich ein Verhältnis mit der Mutter des Kindes hatte. Infolgedessen übernehme
ich die volle Verantwortung für das, was geschehen ist. Ich erkenne selbstverständlich
die Vaterschaft des Kindes an.“
Es störe ihn, wie die Medien mit ihm umgegangen
seien, so Lugo weiter.
„Wir haben in den letzten Tagen Ostern gefeiert und
die christliche Tradition verlangt von uns, dass wir auf unsere Taten zurückschauen
und dementsprechend um Vergebung bitten. Das tue ich hiermit. Doch als Bürger dieses
Landes, als Staatspräsident, als Christ und als Laie fühle ich mich von den Angriffen
der Medien verletzt.“
Der Apostolische Nuntius in Paraguay, Erzbischof
Orlando Antonini, glaubt nicht, dass es eine politische Medienkampagne gegen Lugo
gab. Nach einer Ostermesse in Asunción, betonte Antonini vor Journalisten:
„Jeder
Mensch hat das Recht für seine Würde einzustehen. Ich bin aber nicht einverstanden,
dass es bei jeder Kritik gegen einen Staatsmann einen politischen Hintergrund geben
muss. Ein Politiker muss sich immer auf der politischen Ebene bewegen. Trotzdem kann
die Öffentlichkeit aber auch sein moralisches Fehlverhalten kommentieren und bewerten.
Weshalb gerade jetzt diese Geschichte zum Vorschein kam, weiß ich nicht.“
Lugo
hatte das Verhältnis mit der heute 26-jährigen Mutter seines Kindes, als er noch Bischof
von San Pedro war. Seit August 2008 ist er im Präsidentenamt. Nach seinem offiziellen
Eintritt in die Politik war er vom Vatikan von seinen Ämtern suspendiert und nach
dem Wahlsieg in den Laienstand versetzt worden.