2009-04-13 12:52:16

„Intensiv“: Ostern im Heiligen Land


RealAudioMP3 Drei äußere Umstände prägen die Osterfeiern im Heiligen Land: die jüngste Militäroffensive in Gaza, der Antritt einer neuen israelischen Regierung und die bevorstehende Papstreise ins Heilige Land. Die kleine katholische Gemeinschaft im Gazastreifen hat die Kar- und Ostertage nach Aussagen ihres Pfarrers dieses Jahr „besonders intensiv“ gefeiert. Die knapp 300 Mitglieder zählende Gemeinde habe dabei vor allem die Freude der Osterbotschaft inmitten „dieser dunklen Zeiten“ zu entdecken versucht, sagte Manuel Musallam am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Jerusalem. Von Gründonnerstag bis Ostersonntag hat der ehemalige Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, den Feiern vorgestanden. Dieser habe mit vielen Vertretern aus Politik und Gesellschaft gesprochen, darunter auch mit dem Hamas-Gesundheitsminister.

Der Franziskaner-Missionar Severin Lubecki, der in Betlehem arbeitet, berichtet:

„Der frühere Patriarch Sabbah hat von dem gegenwärtigen Leiden der Menschen im Heiligen Land gesprochen – der Palästinenser wie auch der Israelis. Dieser endlose Konflikt bräuchte mutige Menschen, die zur Versöhnung imstande sind. Der Gaza-Krieg hat gezeigt, wie weit wir noch von einem Frieden entfernt sind, von der Auferstehungsfreude im Heiligen Land. Allerdings gibt es bei den einfachen Leuten auch soviele kleine Zeichen der Hoffnung – soviele Momente, in denen diese zwei Völker sich auf einmal imstande zeigen, für kurze Zeit die Barrieren und Differenzen zu vergessen und zusammenzuleben. Es gibt auch soviele Initiativen auf israelischer wie auf palästinensischer Seite, um die zwei Völker zusammenzubringen. Man setzt da vor allem auf die Jugend und auf den kulturellen Bereich. Das läßt uns zumindest hoffen, dass der Friede, dieses Geschenk Gottes, eines Tages auch hier einziehen kann!“
Derweil wird aus Gaza bekannt, dass Musallam sein Amt als Pfarrer dort nach mehr als 12 Jahren in Kürze abgeben wird. Sein Nachfolger, Jorge Hernandez, wurde bei der Prozession am Ostersonntag-Nachmittag offiziell von der Gemeinde begrüßt. Der Argentinier soll die Leitung der Pfarrei voraussichtlich noch diesen Monat übernehmen. Nach Informationen aus Kirchenkreisen wurde die Pfarrei in dem Krisengebiet der ausländischen Gemeinschaft anvertraut, da diese mehrere Priester dort stationieren könne, die sich gegenseitig in dem schwierigen Dienst unterstützen. Der Palästinenser Musallam hatte in den langen Jahren in Gaza rege Kontakte auch zur Hamas-Führung gehalten und hatte im Nahost-Konflikt oft dezidierte Kritik an der israelischen Politik geübt.
(kna/rv 13.04.2009 sk)







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