Benedikt XVI. wird
womöglich am 1. Mai das Erdbebengebiet in den Abruzzen besuchen. Das meint der Bischof
der Stadt, Giuseppe Molinari. Er wisse, dass der Papst viel an die Opfer des Bebens
von letzter Woche denke, so der Bischof, der den Einsturz seiner Residenz selbst nur
knapp überlebt hatte. Der Papst hat in den Kar- und Ostertagen mehrfach kleine Geschenke
in die Zeltstädte geschickt, in denen die obdachlos Gewordenen provisorisch untergebracht
sind. Fast 300 Menschen sind durch die Erdstöße, die bis nach Rom zu spüren waren,
ums Leben gekommen. Pater Andrea La Regina von der italienischen Caritas beschreibt
uns, wie die Menschen im Erdbebengebiet die Kar- und Ostertage erleben:
„Wir
haben hier zusammen einen Kreuzweg, ein Kalvaria erlebt. Die Menschen haben schwere
Verluste zu beklagen und sind dadurch im Innersten aufgewühlt. Doch sie spüren auch
die Solidarität aus ganz Italien und aus dem Ausland, die Nähe so vieler Menschen;
die Botschaft, dass Jesus auferstanden ist, weckt die Hoffnung, dass auch die Getöteten
an dieser Auferstehung teilhaben. Die Herausforderung ist jetzt nicht nur ein Wiederaufbau
von Gebäuden, sondern vor allem eine Wiedergeburt als Gemeinschaft.“
„Nach
der Angst und Verzweiflung, nach den ständig neuen Beben, die die Menschen und die
Familien erschüttert haben, hoffen wir, das überwinden zu können. Ein Besuch des Papstes
bei uns wird zeigen, dass die Kirchen in all ihren Dimensionen allen nahe sein will:
Die Worte reichen dazu nicht aus, es braucht eine konkrete Präsenz, die diesen Menschen
wieder Mut macht. Sie fürchten sich nämlich vor allem vor dem Vergessen, sobald eines
Tages die Scheinwerfer ausgeknipst werden.“
Derweil wird aus L`Aquila gemeldet,
dass dort seit 11 Uhr morgens der Domschatz in Sicherheit gebracht wird. Carabinieri
und Feuerwehrleute bergen die wertvollen Teile aus einem mehrstöckigen Gebäude auf
der „Piazza Duomo“, dessen Dach eingestürzt ist. Die geretteten Stücke sollen zunächst
nach Rom gebracht werden.