Das diesjährige Osterfest
stand in Indien im Zeichen der Erinnerung an die jüngsten Verfolgungen. So haben die
Katholiken im Bundesstaat Orissa zusammen mit vielen Hindus gemeinsam Ostern gefeiert
und dabei an die Gewalttaten gegen die Christen erinnert. Der Erzbischof von Nashik,
Felix Machado, freut sich, dass sich die Situation mittlerweile sichtlich verbessert
habe. Gegenüber Radio Vatikan sagt er:
„In den Regionen, wo es bis vor kurzem
Anschläge gegen Christen gab, hat sich das Zusammenleben eindeutig verbessert. Von
unserer Seite aus versuchen wir, so normal wie möglich zu leben. Wir können ja nicht
ständig in Angst und Schrecken leben. Ich möchte auch hinzufügen, dass die Andersgläubigen
– und insbesondere viele Hindus –sehr respektvoll sind, wenn sie mit uns sind. Die
Mehrheit der Hindus liebt Jesus und sein Leid am Kreuz. Denn es gibt niemanden sonst,
der sich so stark mit den Leidenden solidarisiert hat wie Jesus Christus. Deshalb
ist Ostern auch bei den Hindus beliebt.“
Die tragischen Vorkommnisse, bei
denen freie Bürger nur aufgrund ihres Glaubens angegriffen, diskriminiert und gedemütigt
würden, seien für ein demokratisches Land wie Indien ein Skandal, so Erzbischof Machado.
„Die
Christen in Indien sind mehrheitlich arme und einfache Leute. Ich habe den gesamten
Karfreitag mit ihnen verbracht. Sie kommen von so weit entfernten Dörfern hierher
in die Kirche. Diese Gläubigen vertrauen auf Jesus Christus und glauben, dass Gewalt
und der Tod sie nicht davon abbringen können, die Frohe Botschaft nicht anzuerkennen
und zu verbreiten. Deshalb sind die Christen hier wahre Zeugen der Hoffnung.“
In
einer Woche finden nationale Wahlen statt. Indien braucht Frieden fügt der Oberhirte
aus Nashik an.
„Die Christen verfolgen die Politik mit großer Aufmerksamkeit.
Wir Bischöfe versuchen nicht auf die eine oder andere Partei hinzuweisen oder direkte
Wahlempfehlungen zu geben. Vielmehr besteht unsere Aufgabe darin, für den Frieden
einzustehen. Das ist doch auch die zentrale Botschaft an Ostern. Denn die Hoffnung,
die wir durch die Auferstehung Christi erfahren haben, gilt nicht nur für die Kirche.
Es handelt sich um eine Botschaft für alle.“