D: Laienkatholiken sorgen sich um innerkirchliches Gleichgewicht
Der Vorsitzende des Zentralkomitees der Katholiken, Hans Joachim Meyer, sieht durch
Entscheidungen von Papst Benedikt XVI. das innerkirchliche Gleichgewicht zwischen
Traditionalisten und modernen Kräften gefährdet. Er fürchte, dass die Balance sich
zu sehr zu den eher traditionell eingestellten Kräften neigen könne, sagte Meyer der
„Berliner Zeitung“ vom Samstag. Nach seinem Eindruck seien die notwendigen beiden
Pfeiler für einen Brückenbau anders als noch vor einem Jahr nicht mehr gleich stark.
Meyer ging auch auf die Aufhebung der Exkommunikation von vier Traditionalistenbischöfen
durch Benedikt XVI. Ende Januar ein. Er könne verstehen, dass ein Papst vor dem Hintergrund
der Kirchengeschichte in Sorge sei, dass das Zweite Vatikanische Konzil zu einer weiteren
Abspaltung führe. Er fürchte nur, dass der Papst den „geradezu wütenden Widerstand“
gegen das Konzil bei der Pius-Brüderschaft übersehen habe, so Meyer. Die Kommunikationsstrukturen
des Vatikans seien „mehr als verbesserungswürdig“ und ließen es an Transparenz fehlen,
mahnte der Vorsitzende des Zentralkomitees der Katholiken.