Mit dem Gedenken des
Letzten Abendmahls Jesu hat Papst Benedikt XVI. am Gründonnerstagabend die Feiern
der drei österlichen Tage in Rom eröffnet. In der Lateranbasilika feierte das Kirchenoberhaupt
mit Tausenden Gläubigen die Messe, die an die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus
erinnert. Wie es Jesus bei seinen Jüngern getan hatte, wusch Benedikt während der
Feier zwölf Priestern die Füße.
Ausgehend vom Wort des Johannes-Evangeliums
„Brot für das Leben der Welt“ ging der Papst in seiner Predigt auf das Selbstopfer
Christi in der Eucharistie ein. Durch die Menschwerdung Jesu leiste Gott einen Liebesdienst
am Menschen, welcher nach der „Gemeinschaft mit Gott“ hungere. Benedikt:
„Durch
das Teilen wird Gemeinschaft gestiftet. Im gebrochenen Brot teilt der Herr sich selbst
aus. Der Gestus des Brechens weist auch geheimnisvoll auf seinen Tod hin, auf die
Liebe bis zum Tod. Er teilt sich aus, das wahre ‘Brot für das Leben der Welt’. Denn
die Nahrung, die der Mensch im tiefsten braucht, ist die Gemeinschaft mit Gott selber.“
Die
Wandlung von Brot und Wein während der Eucharistiefeier sei „Beginn einer Wandlung
der Welt“. Die symbolische Geste der „Agape“, der „leibhaftig gewordenen Liebe“, müsse
auch im Alltag umgesetzt werden, erinnerte Benedikt:
„Zugleich sehen wir,
dass Eucharistie nie bloß liturgische Handlung sein kann. Sie ist nur ganz, wenn aus
liturgischer Agape Liebe im Alltag wird. Im christlichen Kult ist beides eins – das
Beschenktwerden durch den Herrn im gottesdienstlichen Akt und der Gottesdienst der
Liebe dem Nächsten gegenüber. Bitten wir in dieser Stunde den Herrn, dass wir das
ganze Geheimnis der Eucharistie immer mehr zu leben lernen und dass so die Verwandlung
der Welt beginne.“
Beim Abendmahl, das in jeder Messfeier neu vollzogen
werde, stelle Gott eine „Blutsgemeinschaft zwischen sich und uns“ her. Der Papst:
„Gott,
der lebendige Gott, tritt mit uns in eine Gemeinschaft des Friedens, mehr, erschafft
‘Blutsverwandtschaft’. Durch Jesu Menschwerdung, durch sein vergossenes Blut sind
wir in eine ganz reale Blutsverwandtschaft mit Jesus und so mit Gott selbst hineingezogen.
Das Blut Jesu ist seine Liebe, in der göttliches und menschliches Leben eins geworden
sind. Bitten wir den Herrn, dass wir die Größe dieses Geheimnisses immer mehr verstehen.
Dass es seine verwandelnde Kraft in unserm Innern entfalte, damit wir wahrhaft Blutsverwandte
Jesu werden, von seinem Frieden durchdrungen und so auch einander zugehörig.“