2009-04-07 13:17:14

Türkei: Obama trifft Bartholomaios


RealAudioMP3 US-Präsident Barack Obama ist an diesem Dienstag in Istanbul mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., zusammengetroffen. Damit würdigte der Präsident demonstrativ die universalkirchliche Rolle des Patriarchen als Oberhaupt der orthodoxen Christenheit. - Die Regierung in Ankara verweigert Bartholomaios I. nach wie vor diese Anerkennung und behandelt ihn lediglich als Oberhaupt der orthodoxen Christen in der Türkei (mit Ausnahme des einstigen Sandschaks von Alexandrette).

Bei dem Treffen ging es türkischen Medienberichten zufolge unter anderem um das Priesterseminar und die Theologische Hochschule des Patriarchats von Konstantinopel auf der Prinzeninsel Chalki. Diese Einrichtung hatte der türkische Staat vor 38 Jahren geschlossen. Eine Wiedereröffnung wurde bisher stets abgelehnt. Da das Patriarchat seitdem keine Priester mehr ausbilden kann, steht es vor einer ungewissen Zukunft.

Schon am Vortag hatte Obama vor dem türkischen Parlament in Ankara die Wiedereröffnung von Seminar und Hochschule gefordert. „Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit führen zu einer starken Zivilgesellschaft, die den Staat nur stärken kann“, sagte er in seiner Rede: „Deshalb würden Schritte wie die Wiedereröffnung des Chalki-Seminars ein wichtiges Signal in der Türkei und darüber hinaus sein“.

Die anderen in Istanbul ansässigen Religionsführer - den Großmufti Mustafa Çağrıcı, den Oberrabiner Ishak Haleva, den syrisch-orthodoxen Metropoliten Yusuf Cetin und den armenisch-apostolischen Erzbischof Aram Atesyan (in Vertretung des schwer kranken armenischen Patriarchen von Konstantinopel, Mesrop Mutafyan) - empfing Obama in einer gemeinsamen Runde.

(kap/dr 07.04.2009 bp)

Im Audiofile hören Sie außerdem eine Einschätzung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ankara; Jan Senkyr im Gespräch mit dem Kölner Domradio.







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