Der türkische Ministerpräsident
Recep Tayyip Erdogan hat in Istanbul zum Auftakt des Forums der „Allianz der Zivilisationen“
zum gemeinsamen Kampf gegen Extremismus aufgerufen. Für einen Erfolg im Kampf gegen
den Terrorismus müsse auch auf Liebe und Toleranz gesetzt werden, mahnte Erdogan am
Montag vor Staatschefs und Ministern aus etwa 30 Ländern. Ein friedliches Zusammenleben
zwischen den Kulturen und Religionen sei auch für die wirtschaftliche und kulturelle
Entwicklung vor allem im Nahen Osten wichtig. Das betont Flavio Lotti. Er ist Koordinator
der Organisation „Tisch des Friedens“.
„An erster Stelle steht bei dieser
Konferenz in Istanbul der Dialog zwischen den großen Religionen – und zwar vor allem
zwischen Christentum und Islam. Doch für den Nahen Osten spielt nicht nur die Religion
eine wichtige Rolle. Die Menschen dort brauchen auch eine wirtschaftliche und psychologische
Sicherheit. Denn die Menschen in dieser Region leben in Angst und Schrecken. Kriege
und Gewalt beherrschen leider ihren Alltag. Deshalb kann ein solches Forum zu einer
friedlicheren Zukunft beitragen.“
Auch der designierte NATO-Generalsekretär
Anders Fogh Rasmussen will in seinem neuen Amt den Dialog mit der islamischen Welt
intensivieren. Das kündigte er in einer Ansprache an der UNO-Konferenz der „Allianz
der Zivilisationen“ an.
„Die Meinungsfreiheit ist von zentraler Bedeutung.
Dasselbe gilt für den Respekt vor religiösen Gefühlen. Wir müssen beides genau miteinander
in Balance bringen.“
Die UNO-Initiative „Allianz der Zivilisation“ ist
ein Forum für den Dialog zwischen westlichen Staaten und der islamischen Welt. Sie
war im Jahr 2005 auf Initiative von Spanien und der Türkei gegründet worden, wenige
Monate nach den blutigen Anschlägen von Madrid.