Indien: verurteilter Mörder kandidiert bei Provinzwahlen
Der Vorsitzende der indischen Bischofskonferenz, Kardinal Oswald Gracias, sowie der
Rat der Christen in Indien haben die Kandidatur des Politikers Dara Singh für die
Provinzwahlen im Bundesstaat Orissa kritisiert. Das berichtet die Nachrichtenagentur
„asianews“ am Montag. Der parteilose Singh steht den militanten Hindufundamentalisten
nahe und war 1999 im Mordfall an einem australischen Missionar und dessen beiden Söhnen
für schuldig befunden worden. Singh hatte mit mehreren Komplizen den Wagen des evangelischen
Missionars, Graham Staines, in Brand gesetzt. Dadurch kamen der Missionar und seine
beiden Kinder ums Leben. Die indischen Bischöfe und Mitglieder des Christenrates forderten
die Wahlkommission daher auf, die Kandidatur Singhs für ungültig zu erklären. Wörtlich
äußerte Gracias: „Unsere Demokratie braucht politische Persönlichkeiten, die sich
darum bemühen, dass die Verfassung eingehalten wird, und die sich der Einheit Indiens
sowie seiner multiethnischen und multikulturellen Pluralität verpflichtet fühlen.Wir
brauchen Führer, die sauber sind und für das Gemeinwohl sowie eine harmonische Entwicklung
arbeiten.“ - Im Bundesstaat Orissa war es Ende 2008 vermehrt zu Gewaltakten fundamentalistischer
Hindus gegen Christen gekommen. (asianews 06.04.2009 hela)