2009-04-04 14:26:15

Malaysia: Neuer Premier muss Rassismus-Problem lösen


RealAudioMP3 Malaysia hat seit Freitag einen neuen Regierungschef. Der 55-jährige Najib Razak war bisher Stellvertreter des ehemaligen Premierministers Abdullah Badawi, der im Herbst letzten Jahres vorzeitig aus dem Amt geschieden war. Mit Razak übernimmt in dem überwiegend islamisch geprägten Land ein Muslim die Regierung, der eine katholische Erziehung genossen hat. Razak besuchte eine Schule der irischen Patres des Schulbrüder-Ordens in Kuala Lumpur. Das könnte in dem multiethnischen und multireligiösen Malaysia von Vorteil sein, sagte uns Pater Lawrence Andrews. Er ist Herausgeber der nationalen katholischen Tageszeitung „The Herald“. Um den von Korruption, Wirtschaftsflaute und politischen Konflikten geplagten malaysischen Staat wieder aus der Krise zu führen, müsse Razak vor allem das Rassismus-Problem im Land lösen, so Pater Lawrence.

„Schon vor seinem Amtsantritt hat Najib Razak bereits verkündet, dass es ihm um ein geeintes Malaysia geht, dass er eine Politik machen will, die den Rassismus und die Bevorzugung der Malaien gegenüber den ethnischen Minderheiten überwindet. Razak scheint zu begreifen, dass die ethnischen Konflikte dem Land große Schwierigkeiten bereiten, also versucht er jetzt, Einheit herzustellen. Allerdings muss man sagen, dass auch der vorherige Premier Badawi diesbezüglich erst große Versprechen gemacht hat, die er dann nicht einhielt. Er hat sich als Premierminister letztlich nur für die Malaien eingesetzt. Auch der neue Regierungschef Razak hat nun dieses ehrgeizige Versprechen gemacht, er wolle sich für alle ethnischen Gruppen einsetzen. Ob er es wirklich schafft, für Gleichberechtigung zu sorgen, wird sich zeigen.“

Um sein Ziel zu verwirklichen müsse Razak auch auf parlamentarischer Ebene für mehr Demokratie sorgen, sagt Pater Andrew. Für ein geeintes Malaysia müsse Razak auch auf die Opposition zugehen und dafür sorgen, dass alle ethnischen Gruppen in der Regierung und im Abgeordnetenhaus vertreten seien. – Wie schon sein Vorgänger Badawi gehört auch der neue Premier Razak der Vereinten Malaiischen Nationalpartei (UMNO) an. Sie bezieht ihre Wählerschaft aus der malaiischen, muslimischen Bevölkerungsmehrheit, also der Gruppe, die im Vergleich zu ethnischen Minderheiten sozial besser gestellt ist und traditionell die Macht im Land hat.

(rv 04.04.2009 ad)







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