Papst Benedikt XVI.
hat am Donnerstagabend mit einer Messe im Petersdom seines Vorgängers Johannes Paul
II. gedacht. In seiner Predigt würdigte er den vor vier Jahren verstorbenen polnischen
Papst als unerschütterlichen Verteidiger Christi und als besonderen Hoffnungsträger
für die Jugend. Benedikt erinnerte an die 23 Weltjugendtage, die Johannes Paul II.
mit jungen Gläubigen in aller Welt gefeiert hat. Die große Anteilnahme der jungen
Christen in der Stunde seines Todes habe gezeigt, dass sie die Botschaft Johannes
Pauls verstanden hätten, so Benedikt.
„Johannes Paul II. ist es gelungen,
Hoffnung zu vermitteln, die sich auf den Glauben in Jesus Christus gründete. Als liebevoller
Vater und aufmerksamer Lehrer vermuittelte er sichere und starke Bezugspunkte, die
in besonderer Weise für die Jugend wichtig waren. Und in der Stunde des Leidens und
des Todes wollte diese neue Generation ihm zeigen, dass sie seine Botschaft verstanden
hat. Sie versammelte sich schweigend zum Gebet im Petersdom und in vielen anderen
Orten der Welt. Die Jugendlichen spürten den Verlust: Es war „ihr“ Papst gestorben,
den sie im Glauben als „ihren Vater“ betrachteten.“
Der ununterbrochene
Pilgerstrom zum Grab Johannes Paul II. im Petersdom zeige auch heute die Verbundenheit
der Menschen mit ihm, so Benedikt. Während der Gedenkmesse wurde Johannes Paul II.
von den jungen Fürbittenden als „junger“ Papst erinnert:
„Für den Diener
Gottes, Papst Johannes Paul II, der sich für das ganze Leben ein junges Herz bewahrt
hat.“
Die Messe am Donnerstagabend war zugleich die traditionelle Vorbereitung
für den Weltjugendtag am kommenden Palmsonntag. Benedikt wandte sich wohl auch deshalb
in besonderer Weise an die jugendlichen Zuhörer. Er warnte sie vor Oberflächlichkeit
im Glauben: „In Momenten wie diesen und im aktuellen kulturellen
und sozialen Kontext unseres Lebens könnte ein größeres Risiko bestehen, dass sich
die christliche Hoffnung auf Ideologie und eine rein äußerliche Form reduziert. Das
wäre das absolute Gegenteil der Botschaft Jesu: Denn Jesus will nicht, dass die Jünger
Hoffnung „vorspielen“, sondern er will, dass sie die Hoffnung sind. Er will, dass
ihr alle zusammen eine Oase der Hoffnung für die Gesellschaft werdet, in der ihr euch
befindet.“