Eine klare, theologisch begründete Absage an die Judenmission hat der Gesprächskreis
"Juden und Christen" beim "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" (ZdK) formuliert.
In der Erklärung, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde, heißt es dazu: "Weil
Gottes Bund Israel bereits das Heil erschlossen hat, braucht die Kirche nicht um das
Heil Israels besorgt zu sein, die Juden nicht zum christlichen Glauben zu bekehren
und sie nicht um ihres Heiles willen zur Taufe zu veranlassen". Dabei verweisen die
Autoren auf den verborgenen Willen Gottes: "Wann, wie und ob sich Juden und Christen
auf ihrem Weg zum 'Reich Gottes' begegnen, bleibt ein uns Menschen verborgenes Geheimnis
Gottes". - Der Gesprächskreis "Juden und Christen" beim ZdK veröffentlicht seit mittlerweile
30 Jahren Erklärungen zu aktuellen theologischen Themen in gemeinsamer Autorschaft.
Die jüngste Erklärung befasst sich mit dem Thema der Judenmission und reagiert damit
auf die Diskussionen nach der Veröffentlichung der erneuerten Karfreitagsfürbitte
für liturgische Feiern nach dem Messbuch von 1962. In diesen Diskussionen war die
Befürchtung geäußert worden, die katholische Kirche würde sich der Praxis der Judenmission
annähern.