2009-04-01 14:13:47

Italien: 75 Jahre Heiliger Don Bosco


RealAudioMP3 „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ Mit diesem Zitat ist Don Bosco (1815-1888) in unzähligen Stammbüchern und Poesiealben verewigt. Der italienische Priester und Ordensgründer ist einer der beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche. Sein ganzes Leben stellte er in den Dienst der Arbeit mit vernachlässigten Jugendlichen. Dafür wurde Don Bosco vor genau 75 Jahren, am 1. April 1934, heilig gesprochen.

„Don Bosco hatte ein großes Herz für Jugendliche – für alle Jugendlichen, aber ganz besonders für die armen“, sagt Sr. Enrica Rosanna. Sie wirkt an leitender Stelle der vatikanischen Ordenskongregation, und als Don Bosco-Schwester ist der Turiner Priester „ihr Heiliger“.

„Da waren diese verwahrlosten Kinder im Turin der ersten Industrialisierung. Sie kamen vom Land und suchten Arbeit in den Fabriken der Stadt, wo sie ausgebeutet und von den zivilen Autoritäten ignoriert wurden. Don Bosco wurde ihnen zum Vater, zum Lehrer und zum Freund. Er gründete 1846 sein Oratorium vom Heiligen Franz von Sales ein Haus, in dem diese Arbeiterjugendlichen spielen, beten und arbeiten lernten, und in dem Freundschaft und Respekt groß geschrieben wurden. Und mit den Fabrikbesitzern schloss Don Bosco Verträge ab, damit die Jugendlichen dort nicht länger ausgebeutet würden.“

Ein echter Gewerkschafter für die Sache der Jugendlichen – und mit direktem Draht nach oben, aber auch zu seinen Mitmenschen.

„Don Bosco hatte eine große Gabe, auf Menschen zuzugehen, nicht nur auf Jugendliche. Er, der selbst aus einer Bauernfamilie stammte, konnte mit Politikern umgehen, mit einfachen Leuten, mit Klerikern, mit dem Papst, mit Wohltätern. Er war ein begnadeter Kommunikator, nutzte die Möglichkeiten der Presse, gab Zeitschriften und Bücher heraus. Das alles zum Wohl seiner ganz spezifischen Sendung: für seine Jugendlichen, damit sie gute Christen und ehrliche Bürger würden.“

Witz und Wohlwollen ging von Don Bosco aus. „Wir lassen Heiligkeit darin bestehen, sehr fröhlich zu sein“, brachte einer seiner Mitarbeiter es auf den Punkt. So breitete sich Don Boscos Werk rasch aus. Einen Männer- und einen Frauenorden gründete er, letzteren mit einer Mitstreiterin, Maria Mazzarello. Noch zu Don Boscos Lebzeiten gab es in Europa und Amerika 250 Häuser, die in seinem Geist arbeiteten. Jährlich wurden 18.000 Lehrlinge ausgebildet; 6.000 Priester sind allein zu seinen Lebzeiten daraus hervorgegangen. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden auch Laiengemeinschaften und Säkularinstitute im Geist Don Boscos.

„Die salesianische Familie ist ein großer Baum mit soliden Wurzeln, die sich dauernd in neue Kulturen einpflanzen. So ist dieser Baum heute auf mehreren Kontinenten heimisch, in Großstädten, Dörfern, Grenzgegenden, in Missionsgebieten, überall dort, wo Jugendliche das Drama der Gewalt erleiden, der Auflösung der Familien, der Armut und der Vernachlässigung in jeder Hinsicht.“

Don Bosco wurde am 1. April 1934 heilig gesprochen; auf der ganzen Welt verehren ihn Katholiken als Schutzpatron der Jugend. Die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco-Schwestern zählen heute noch zu den größten Gemeinschaften der Kirche.

(rv 01.04.2009 gs)








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