Die westafrikanischen
Bischöfe sind enttäuscht über die Berichterstattung westlicher Medien zur jüngsten
Papstreise in Afrika. Die Medien in Europa hätten sich vor allem auf Benedikts Wort
über Kondome konzentriert. Der Papst hatte beim Hinflug auf seiner Afrikareise erklärt,
Kondome könnten das Problem nicht lösen; sie verschärften es sogar. Die Bischöfe der
westafrikanischen Region haben diese Aussagen in der Erklärung nun bekräftigt. Die
Erklärung ist vom Präsidenten des Bischofsrates, Kardinal Théodore Adrien Sarr, unterzeichnet.
Die Kritik an der Papstäußerung zu Kondomen sei ein wahres „Attentat gegen die Wahrheit“,
so Kardinal Sarr. Auch der deutsche Pfarrer in Kapstadt Stefan Hippler findet es
schade, wie über die Papstreise berichtet wurde. Seit 2001 leitet Hippler die Hilfsorganisation
„Hope“, die sich dem Kampf gegen Aids verschrieben hat.
„Ich fand es im
Endeffekt schade, dass das Thema Kondome die Papstreise überschattet hat. Ich denke
aber, dass der Papst einen wichtigen Besuch unternommen hat. Es gab sehr viele bedeutende
Begegnungen. Mir fällt beispielsweise das Treffen mit den Frauen ein. Über solche
Treffen hätte man berichten sollen. Denn sie sind einzigartig und wichtig. Der Papst
konnte dort aus erster Hand Dinge erfahren, die weit über das Thema Aids hinausgehen.“
Auch
sei in den westlichen Medien der Einsatz der katholischen Kirche für Aids-Patienten
untergegangen, so Pfarrer Hippler.
„Die Kirche ist großartig was die Betreuung
von Aids-Kranken betrifft. Allein hier in Südafrika liegen mindestens 70 Prozent der
Betreuung bei kirchlichen Organisationen. Gerade die katholische Kirche ist in diesem
Bereich als erste zu nennen. Vom pflegerischen her ist die katholische Kirche erste
Sahne.“