2009-03-29 17:01:28

Österreich: Diakone sind Mittler


Mit einem Appell zu mehr kirchlicher Einmischung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist in Wien der Kongress des Internationalen Diakonatszentrums (IDZ) zu Ende gegangen. Zum Abschluss des dreitägigen Treffens mit rund 200 Diakonen aus 30 Ländern sagte der neu gewählte IDZ-Präsident Klaus Kießling am Sonntag, Diakone seien besonders dazu berufen, dort die Stimme zu erheben, wo Menschen in ungerechten Strukturen leben müssen und unter Armut und Ausgrenzung leiden. „Wir sind aufgerufen, eine Spiritualität christlicher Solidarität zu kultivieren“, sagte der Theologe und Psychologe. Diakone seine keine Stellvertreter der Priester. Ihre Aufgabe sei es, Menschen als Gesandte der Kirche zu begleiten.
In einer Botschaft an den Kongress betonte der erkrankte Erzbischof von Bombay, Kardinal Oswald Gracias, das auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil wieder entdeckte Amt des Diakons biete für die Kirche die Chance, das Evangelium inmitten ganz unterschiedlicher kultureller, sozialer und religiöser Kontexte zu vermitteln. Am Beispiel Indiens, „dem weltweit wohl komplexesten Volk mit einem schier unvorstellbaren Pluralismus, mit Gegensätzen, häufigen Konflikten und Gegensätzen auf allen Ebenen“, machte der Kardinal deutlich, dass die Verkündigung des christlichen Glaubens nur im offenen Dialog gelingen könne. Er berief sich dabei auf das Wort Gottes selbst: „Es ist nicht in ein Vakuum gekommen; seine Verkündigung muss in die Kulturen eingepflanzt werden, wenn sie wirkungsvoll sein soll.“
Vor diesem Hintergrund sprach sich Gracias für eine Stärkung des Diakonenamtes aus. Diakone könnten sich in der Gesellschaft in ihrem vertrauten Umfeld bestimmter Zielgruppen annehmen, was Bischöfen und Priestern in dieser Weise nicht möglich sei. In seiner Diözese, so der Kardinal, seien als erster in Indien überhaupt 2006 die ersten beiden Ständigen Diakone geweiht worden, so Kardinal Gracias. Am 4. April würden in Bombay weitere acht Männer zu diesem Amt ordiniert.
Weltweit gibt es derzeit mehr als 36.000 ständige Diakone in 130 Ländern, wobei 98 Prozent von ihnen derzeit in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent leben.
(pm 29.03.2009 gs)








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