Rund 100.000 Menschen haben heute in der Hauptstadt Madrid gegen die geplante Liberalisierung
der Abtreibung demonstriert. In rund 50 weiteren spanischen Städten fanden ähnliche
Protestmärsche statt. Die sozialistische Regierung plant eine Straffreistellung der
Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche, unter bestimmten Bedingungen sogar bis
zur 22. Woche. In Spanien wurde die Abtreibungsgesetzgebung erstmals 1985 unter der
ersten sozialistischen Regierung von Felipe Gonzalez "liberalisiert". Seither ist
die Abtreibung im Fall von Vergewaltigung in den ersten zwölf Wochen straffrei, im
Fall einer vermuteten Behinderung des Kindes in den ersten 22 Wochen, praktisch bis
zur Geburt im Fall einer "Gefahr für die physische oder psychische Gesundheit der
Mutter". In der vergangenen Woche hatten die spanischen Bischöfe eine landesweite
Protestkampagne gegen die Liberalisierung der Abtreibungsgesetze gestartet. Unter
dem Motto „Schütze mein Leben“ wurden in Kirchengemeinden und katholischen Zentren
acht Millionen Broschüren sowie 30.000 Protestplakate verteilt, in denen die Bischöfe
vor der Freigabe von Abtreibung warnen. (rv 29.03.2009 gs)