2009-03-28 10:46:58

Vatikan/UNO: „Gleichgewicht zwischen Freiheit und Respekt“


RealAudioMP3 Der Vatikan hat die Resolution des UNO-Menschenrechtsrats gegen Religionsbeleidigung kritisiert. Wenn Staaten darüber befänden, wann Religionen diffamiert würden und wann nicht, werde letztlich die Religionsfreiheit angetastet. Das sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UNO-Organisationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, gegenüber Radio Vatikan. Tomasi warnte, die Resolution könne zur Rechtfertigung von Anti-Blasphemie-Gesetzen dienen.
Der Vatikan-Vertreter wörtlich:

„Wir wissen gut, wie diese Gesetze in manchen Staaten benutzt werden, um religiöse Minderheiten anzugreifen, auch gewaltsam. Notwendig ist ein gesundes Gleichgewicht zwischen eigener Freiheit und Respekt vor anderen. Als Grundlage dafür reichen die Freiheitsprinzipien, die in internationalen Abkommen festgeschrieben sind.“

Die von Pakistan und anderen islamischen Staaten angestoßene Resolution verurteilt religiöse Beleidigung als Menschenrechtsverletzung. Sie war am Donnerstag mit 23 gegen 11 Stimmen bei 13 Enthaltungen angenommen worden. Auf die konkrete Situation in Pakistan ging der Erzbischof nicht ein. Doch der Vatikan-Diplomat fügte an:

„Im weltweiten Maßstab sind Christen die am meisten diskriminierte religiöse Gruppe. Schätzungen zufolge werden mehr als 200 Millionen christliche Gläubige unterschiedlicher Konfessionen durch gesetzliche oder kulturelle Einschränkungen beeinträchtigt. Über diese Zahlen und Fakten wird nicht viel gesprochen. Die Verfolgung und Tötung von Christen ist heute aber eine Wirklichkeit, die in den vergangenen Monaten in verschiedenen politischen und sozialen Kontexten geschehen ist.“

(rv/kipa 28.03.2009 mg)







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