2009-03-27 14:58:35

D: „Unumkehrbar“ – Zollitsch und die Ökumene


Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, fordert eine mutige Fortsetzung des ökumenischen Gesprächs. Gerade in einer immer säkularer werdenden Welt sei es wichtig, sich als Christen gemeinsam zu Wort zu melden, sagte er am Donnerstag Abend in Karlsruhe. „Wir werden umso mehr wahrgenommen, je mehr wir die Fragen in ökumenischer Gemeinsamkeit mit den anderen christlichen Kirchen aufgreifen“, betonte Zollitsch. Die Kirchen verbinde über Konfessionsgrenzen hinweg viel mehr, als sie trenne. „Leider vergessen wir das manchmal in der Auseinandersetzung um Unterschiede in Lehre und Ordnung.“ Gerade bei gesellschaftspolitischen Themen wie etwa Ehe und Familie sollten die Kirchen verstärkt mit einer Stimme sprechen. Die in Kürze stattfindende nächste ökumenische „Woche für das Leben“ biete dazu gute Voraussetzungen. - „Die Entscheidung der katholischen Kirche für die Ökumene ist unumkehrbar“, sagte Zollitsch. Insgesamt stelle sich die Lage der Ökumene äußerst komplex dar und verlange eine differenzierte Bewertung. „Wir haben allen Grund dankbar zu sein, für das, was uns in den zurückliegenden Jahren geschenkt wurde. Von einer ökumenischen Eiszeit kann nicht die Rede sein“, so Zollitsch. Gerade durch den Annäherungsprozess der katholischen und evangelischen Kirche seien aber auch trennende Elemente und unterschiedliche Auffassungen spürbar geworden, sagte Zollitsch weiter. Diese seien „wohl kurzfristig nicht überwindbar“. In der Ökumene sei derzeit nicht die Zeit der großen Aufbrüche, sondern eher „die Zeit zum Innehalten, zur Konsolidierung und zur Bestandsaufnahme, mit dem Ziel das gemeinsame Fundament zu sichern.“  Dabei sei es auch wichtig, die konfessionell unterschiedlichen Auffassungen gegenseitig zu respektieren.

(pm 27.03.2009 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.