2009-03-26 13:02:35

Vatikan: Tauran und die Gegenseitigkeit


Der Vatikan-Verantwortliche für das Gespräch mit dem Islam steht dem Begriff der „Gegenseitigkeit“ (Reziprozität) reserviert gegenüber. Man kann den dem Völkerrecht entstammenden Begriff nicht so ohne weiteres auf den christlich-islamischen Dialog anwenden; das gab Kardinal Jean-Louis Tauran am Donnerstag bei einem Vortrag in Rom zu erkennen. „Das kirchliche Lehramt bietet keine systematische Behandlung des Gegenseitigkeits-Prinzips“, so der Kardinal wörtlich. „Die Kirche müßte erst den authentischen Sinn dieses Begriffs im interreligiösen Bereich präzisieren und klar vorgeben, in welchen Kontexten er angewandt werden kann“. In westlichen Ländern fordern Politiker immer wieder „Gegenseitigkeit“, wenn es etwa um den Bau von Moscheen geht. In gleichem Ausmaß solle in mehrheitlich islamischen Ländern auch der Bau von Kirchen möglich werden, so ihr Argument.

(rv 26.03.2009 sk)







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