2009-03-25 14:21:41

Vatikan: Afrikareise „im Zeichen von Realismus und Hoffnung“


RealAudioMP3 „Ich hatte die Möglichkeit, Völkern zu begegnen, die fest mit geistlichen Traditionen verwurzelt sind und sich danach sehnen, dass ihr Wohlstand im rechten Maß wächst.“ So beurteilt Papst Benedikt XVI. nach seiner Rückkehr die Pastoralreise nach Afrika in einem Telegramm an Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano.

Vatikansprecher Pater Federico Lombardi spricht rückblickend von einer Reise „im Zeichen von Realismus und Hoffnung“. Gegenüber Radio Vatikan sagte der Jesuit:

„Der Papst hat die Realitäten Afrikas auf konkrete Weise erlebt. Er hat die großen Probleme des Kontinents beleuchtet, aber er hat auch dazu ermuntert, mit einer christlichen Brille nach vorne zu schauen. Diese Botschaft der Hoffnung gilt natürlich allen Christen weltweit, aber für Afrika kann dieser Ausdruck besondere Bedeutung haben, gerade weil wir um die dramatischen Probleme des Kontinents wissen. Die Einladung zur Hoffnung ist dringlich, und es ist richtig, dass der Papst an den großen Wert dieser Tugend für alle Christen, die auf diesem Kontinent wirken, erinnert hat.“

Während die Begegnung mit Jugendlichen auf Pastoralreisen zur Tradition geworden sei, wollte der Papst diesmal den Frauen besondere Aufmerksamkeit schenken, betont Lombardi:

„Im Bewusstsein ihrer fundamentalen Rolle bei der Weitergabe des Lebens, im Zentrum der Familie aber auch der Gesellschaft. Die Frau hat auch Gaben und Charismen, die zu Verständnis, zu Dialog und zu gegenseitigem Respekt verhelfen.“

Es sei eine gute Entscheidung gewesen, noch vor der Sonderbischofsversammlung für Afrika im Oktober nach Kamerun und Angola zu reisen, meint Lombardi. Dass der Papst persönlich das Instrumentum Laboris überreicht habe, gebe den Vorbereitungen der Synode einen entscheidenden Impuls:

„Das zeigt, dass der Papst und die Weltkirche großes Interesse an diesem Ereignis haben, es verfolgen, daran teilhaben möchten und es im Gebet begleiten.“

Schon während der fliegenden Pressekonferenz hatte Benedikt XVI. schmunzelnd auf die Frage nach dem Mythos seiner Einsamkeit im Vatikan reagiert. Nach der Rückkehr aus Afrika und den Bildern jubelnder Menschen am Straßenrand betont der Papstsprecher:

„Von Einsamkeit kann man wirklich nicht sprechen. Wir haben ja gesehen, dass auch die Bischöfe in den letzten Monaten ihre Solidarität zum Ausdruck bringen wollten. Wir haben den Enthusiasmus und die offenen Arme zahlreicher Völker gesehen. Der Papst fühlt sich nicht allein, weder was die Leitung der Kirche angeht, noch was die Menschen angeht, denen er begegnet.“

In Afrika wurden die kirchlichen wie politischen Ansprachen des Papstes auch in den Medien positiv dargestellt. Zum Widerspruch zur Berichterstattung in den westlichen Medien konstatiert Lombardi:

„Ich habe den Eindruck, dass es für den Westen schwierig ist, die besondere Einstellung zu begreifen, mit der die Kirche Entwicklung und Fortschritt der Völker sieht. … Ich habe, an der Seite des Papstes, diese hunderttausenden Menschen gesehen: Das sind keine Nummern, keine Tiere, die es einzugrenzen, oder mit Macht, mit wirtschaftlichen, polizeilichen oder sonstigen Maßnahmen zu regieren gilt. Das sind Personen. Hinter jedem Gesicht sieht die Kirche eine Person mit unendlicher Würde, eine Person die dazu gerufen ist, ihre Verantwortung wahrzunehmen und zu wachsen. Das scheint in vielen der Positionen, die wir in diesen Tagen zu Afrika und seiner Zukunft gehört haben, zu fehlen.“

(rv 25.03.2009 bp)








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