Ein lutherischer Theologe ruft die katholische Kirche dazu auf, die Exkommunikation
von Martin Luther für nicht mehr wirksam zu erklären. In einer an ökumenischen Ereignissen
armen Zeit wäre das aus seiner Sicht ein bemerkenswerter Schritt und ein „Zeichen
der Hoffnung“, so Günther Gassmann bei einem Vortrag in Rom. Gassmann war bis 1995
Verantwortlicher für Glaubensfragen beim Weltrat der Kirchen in Genf. Luther sei mittlerweile
zum Gemeingut der christlichen Kirchen geworden, so der lutherische Theologe. Diese
neue Sicht auf den Reformator solle die katholische Kirche auch offiziell anerkennen.
Martin Luther war 1521 vom Papst exkommuniziert worden.