Drei wegen ihres Glaubens inhaftierte Christen sind in Eritrea gegen Kaution auf freien
Fuß gesetzt worden. Die Männer waren alle über 80 Jahre alt, so das Hilfswerk Open
Doors, das sich für verfolgte Christen einsetzt. Zwei der Männer sind Mitglieder der
evangelikalen Kirche „Wort des Lebens“, und waren seit vergangenem November im Militärstraflager
Mitire eingesperrt. Dort werden derzeit etwa 360 Gefangene in Untergrundzellen oder
Frachtcontainern festgehalten. Der dritte aus der Haft entlassene Mann ist Mitglied
der Pfingstkirche und saß sechs Monate in einer Polizeistation in Asmara hinter Gittern.
Nach Angaben eritreischer Kirchenvertreter sind in dem ostafrikanischen Land annähernd
3.000 Christen teilweise unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Im Januar waren
zwei Christen in der Haft gestorben. Betroffen sind vor allem Angehörige evangelikaler
Kirchen, die in Eritrea größtenteils verboten sind. Staatspräsident Isaias Afwerki
hatte im Jahr 2002 alle Mitglieder nicht erlaubter Kirchen - darunter 35 evangelikale
– zu Staatsfeinden erklärt. Staatlich anerkannt sind nur die lutherische, die katholische
und die orthodoxe Kirche sowie der Islam. Von den über vier Millionen Einwohnern Eritreas
sind 52 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime.