2009-03-23 15:02:19

D: Bei Volkszählung auch nach Konfession fragen


Der CDU-Politiker Armin Laschet ist empört, dass bei der nächsten Volkszählung die Zugehörigkeit zur Konfession nicht mehr abgefragt wird. Er vermisst die Achtung vor dem Glauben. In einem Beitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ spricht Nordrhein-Westfalens Integrationsminister unter Berufung auf Jürgen Habermas „von der zunehmenden Bedeutung der Religion in der „postsäkularen Gesellschaft““ – und das, „obwohl manche Soziologen die fortwährende Säkularisierung der modernen Gesellschaften geradezu beschwören“. Kaum ein Tag vergehe, so Laschet, „an dem nicht über die außen- und innenpolitische Bedeutung des Dialogs der Weltreligionen gesprochen wird“. Religiosität bewege die Gesellschaft „wieder in einem Maße“, das viele staunen lasse. Der Minister wörtlich: „Auch dem Staat dürfen religiöse Überzeugungen seiner Bürger nicht gleichgültig sein. Für eine Partei, die das C im Namen trägt, gilt dies in besonderem Maße.“ Deutschland sei „kein laizistischer Staat“. Nicht nur die Kirchen wollten Genaueres wissen über die religiöse Landkarte Deutschlands, so Laschet: „Ob tatsächlich drei Millionen Muslime in Deutschland leben, weiß niemand exakt. Die Zahlen beruhen auf Schätzungen“ und seien „unpräzise“. Die Deutsche Islamkonferenz werde „konterkariert, wenn die Chance des Zensus nicht genutzt wird, endlich zu erfassen, wie groß denn dieser „Teil der deutschen Gesellschaft“, der sich zum Islam bekennt, wirklich ist“. Laschet fährt fort: „Solange nicht bekannt ist, wie viele Schüler muslimischen Glaubens in Deutschland leben, kann auch der Bedarf für den islamischen Religionsunterricht an den Schulen nicht zuverlässig ermittelt werden.“
(die welt 23.03.2009 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.