2009-03-23 13:02:21

Abschiedszeremonie in Luanda: Papst fordert gerechte Verteilung der Ressourcen


RealAudioMP3 Gott segne die Söhne und Töchter Angolas! Mit diesen Worten hat sich Papst Benedikt XVI. am Montag auf dem Flughafen der Hauptstadt Angolas von Afrika verabschiedet. Mit einer Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia ist das Kirchenoberhaupt am Morgen zurück nach Rom aufgebrochen.

Zum Abschluss seiner knapp einwöchigen Reise in Kamerun und Angola rief Benedikt zu einer gerechteren Verteilung der weltweiten Ressourcen auf. Es war die letzte Rede des Papstes während seines sechstätigen Aufenthalts auf dem so genannten „schwarzen Kontinent“ und sie brachte noch einmal das Motto der Reise auf den Punkt: Versöhnung, Gerechtigkeit und Solidarität sind weltweit notwendig, damit die ärmsten, von Bürgerkriegen geplagten Länder Afrikas neue Perspektiven finden. Die Angolaner, sagte Benedikt, habe er als ein „mutiges“ Volk kennengelernt, das „zum Neuanfang entschlossen“ sei:

„Trotz aller Widerstände und Hindernisse, hat dieses Volk die Absicht, seine Zukunft aufzubauen und dabei den Weg der Versöhnung, Gerechtigkeit und Solidarität zu gehen.“

 
Für das Land sei eine „Zeit der Hoffnung“ angebrochen, so Benedikt. Er habe in Angola eine „lebendige“ Kirche kennengelernt, die „trotz vieler Schwierigkeiten voller Enthusiasmus“ sei. Sie könne Angola auf dem Weg in eine bessere Zukunft unterstützen, so der Papst weiter, „indem sie den Seelen Frieden stiftet und zu einer brüderlichen Barmherzigkeit einlädt, die jeden mit offenen Armen empfängt, und zwar im Respekt vor seinen Ideen und Gefühlen.“

An der Abschiedszeremonie auf dem Flughafen nahmen neben den Bischöfen des Landes und einer Gruppe Jugendlicher auch der angolanische Staatspräsident Edoardo dos Santos und Vertreter aus Politik und Gesellschaft teil. Besonders an sie appellierte der Papst, sich um die Bedürfnisse und Hoffnungen der Ärmsten zu sorgen. Jeder der ein öffentliches Amt ausübe, solle dies nicht nur zum eigenen Vorteil, sondern für das Gemeinwohl tun, mahnte das katholische Kirchenoberhaupt:

„Unsere Herzen können keinen Frieden finden, solange es noch Brüder und Schwestern gibt, die unter Mangel an Nahrung, Arbeit, Unterkunft oder anderen lebensnotwendigen Gütern leiden. Um diesen unseren Brüdern und Schwestern eine konkrete Antwort zu geben, müssen wir uns zunächst der Herausforderung der Solidarität stellen: Solidarität zwischen den Generationen, zwischen Nationen und Kontinenten. Diese Solidarität soll zu einer immer gerechteren Verteilung der Ressourcen unter den Menschen führen.“

Er sei traurig, dass sein Aufenthalt in Afrika zu Ende gehe, sagte der Papst. Doch stünde die nächste Begegnung mit dem Kontinent bereits an – dieses Mal im Vatikan. Dort wird im kommenden Oktober die zweite Sonder-Synode der Bischöfe zum Thema Afrika tagen. In einem Schlussgebet bat der Papst um Schutz für die vielen Flüchtlinge des Kontinents. Der letzte Gruß des Kirchenoberhaupts galt den Angolanern wie ganz Afrika:

„Geschwister und Freunde in Afrika, liebe Angolaner – nur Mut! Werdet nie müde, den Frieden voranzutreiben, indem ihr Zeichen der Vergebung setzt und an der nationalen Versöhnung arbeitet, damit Gewalt niemals den Dialog besiegt, Angst und Ernüchterung die Zuversicht verdrängen und Groll die brüderliche Liebe bezwingt. Das ist möglich, wenn ihr Euch gegenseitig als Kinder desselben und einzigen Vaters im Himmel anerkennt. Gott segne Angola und seine Söhne und Töchter! Er segne die Gegenwart und die Zukunft dieser geliebten Nation. Lebt wohl!“

 
(rv 23.03.2009 ad)







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