2009-03-21 18:00:36

Papst bei Jugendtreffen: „Wagt den Sprung ins Endgültige!“


RealAudioMP3 „Jungen Leuten zu begegnen, tut allen gut. Sie haben zwar manchmal viele Schwierigkeiten, aber sie tragen so viel Hoffnung und Enthusiasmus in sich, soviel Willen, nochmal von vorne anzufangen. Liebe junge Freunde, ihr tragt in euch selbst die Dynamik der Zukunft!“ Das sagte Benedikt XVI. am Samstag Abend bei einem großen Jugendtreffen in Angolas Hauptstadt Luanda. Der auferstandene Christus sei „unser Gefährte“; er halte „das Buch unserer Tage in seiner Hand“, so Papst Benedikt. „Gott ist die Zukunft.“ Er werde – wie es die Offenbarung des Johannes formuliere –„er jede Träne von unseren Augen wischen; es wird keinen Tod mehr geben, keine Trauer, kein Klagen.“

„Ich sehe unter euch einige der tausenden von jungen Angolanern, die wegen des Krieges und der Landminen verstümmelt sind – und ich denke an die unzähligen Tränen, die viele von euch vergossen haben, als Angehörige eurer Familien starben. Es fällt nicht schwer, sich auszumalen, welche dunklen Wolken über euren Erwartungen an das Leben hängen... Ich lese in eurem Herzen einen Zweifel: „Das ist das, was wir haben“, sagt ihr mir. „Das, wovon du sprichst, kann ja keiner sehen. Wir glauben ja an die göttlichen Versprechen – aber wann steht Gott auf und macht alles neu?“

Benedikt ließ sich auf ein imaginäres Zwiegespräch mit solchen verbitterten Jugendlichen ein – er könne ihnen keine Antwort geben als die Sätze Jesu: „Euer Herz sei ohne Angst. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.“

“Aber ihr, liebe junge Leute, hakt nochmal nach: „Einverstanden – aber wann wir das alles geschehen?“ Auf eine solche Frage hat Jesus geantwortet: „Euch steht es nicht zu, die Zeiten zu erfahren... aber ihr werdet Kraft bekommen durch den Heiligen Geist, und ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Enden der Erde.“ Ihr seht: Jesus läßt uns nicht ohne Antwort – er sagt uns eines sehr klar: Die Erneuerung beginnt innen drin; ihr werdet eine Kraft aus der Höhe empfangen. Die dynamische Kraft der Zukunft findet sich in euch selbst!“

„Und wie?“, so fragte Benedikt sich selbst. Um zu antworten: So wie Leben in einem Samenkorn sei. Zwar sei ein Samenkorn etwas sehr Unscheinbares, aber es trage die ganze Zukunft in sich.

„Meine Freunde, ihr seid die Samenkörner, die Gott auf der Erde ausgestreut hat; ihr tragt im Herzen eine Kraft aus der Höhe, die Kraft des Heiligen Geistes. Um allerdings Früchte zu tragen, müßt ihr bereit sein, euer Leben hinzugeben. So wie Jesus es uns vorgemacht hat: Seine Kreuzigung schien das völlige Scheitern, aber sie war es nicht! Er wurde zum Samenkorn, das Frucht brachte in jeder Zeit und für alle Zeiten!“

Der Papst lud die Jugendlichen ein, in der Eucharistie das Gespräch mit Christus zu suchen und von ihm zu lernen, wie man richtig lebt. Auch wenn die „dominierende soziale Kultur euch nicht dabei hilft, das Wort Jesu und die Selbsthingabe zu leben, zu der er euch aufruft“.

„Habt keine Angst, definitive Entscheidungen zu treffen! Die Großzügigkeit fehlt euch nicht, das weiß ich. Aber dieses Risiko, sich fürs ganze Leben festzulegen, ob in der Ehe oder in einem geweihten Leben – das macht euch Angst: „Die Welt ändert sich ständig, das Leben ist voller Möglichkeiten, kann ich da in einem einzigen Moment über mein ganzes Leben verfügen und alle unvorhergesehenen Wendungen, die es für mich haben wird, ignorieren? Verliere ich dadurch nicht meine Freiheit?“ Das sind eure Zweifel, und die individualistische, hedonistische Kultur von heute bestärkt euch noch darin. Aber wenn sich ein junger Mensch nicht entscheidet, riskiert er, ewig ein Kind zu bleiben!“

„Ich sage euch: Nur Mut! Traut euch definitive Entscheidungen zu! In Wirklichkeit nämlich sind das die einzigen, die die Freiheit nicht zerstören, sondern eine richtige Richtung vorgeben, so daß man im Leben etwas Großes erreicht. Das Leben hat nur einen Wert, wenn ihr Mut zum Abenteuer und Gottvertrauen habt. Junge Leute von Angola, setzt den Heiligen Geist, die Kraft aus der Höhe, in euch frei! Riskiert wie Jesus sozusagen diesen Sprung ins Endgültige und gebt damit dem Leben eine Chance! So werden sich unter euch erst Inseln, dann Oasen und schließlich flächendeckende Stellen christlicher Kultur bilden... Das ist das Leben, das lebenswert ist und das ich euch von Herzen wünsche. Es lebe die Jugend von Angola!“

(rv 21.03.2009 sk)








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