2009-03-21 16:41:00

Abtreibung: Eine Klarstellung des Vatikans


Papst Benedikt hat keine Aussagen über jene Fälle gemacht, in denen Frauen durch die Fortsetzung einer Schwangerschaft in Lebensgefahr geraten würden. Das betonte der vatikanische Pressesprecher, Jesuitenpater Federico Lombardi, mit Blick auf Polemiken um die große Rede des Papstes über die Entwicklung Afrikas. Benedikt hatte sie am Freitag Abend in Luanda vor angolanischen Politikern und in Luanda akkreditierten Diplomaten gehalten. Dabei hatte er im „Palacio Presidencial“ einerseits gefordert, dass die Afrikaner die Entwicklung des Kontinents selbst in die Hand nehmen, andererseits die Industriestaaten daran erinnert, dass sie seit Jahrzehnten versprochen haben, 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden. Im Zusammenhang mit der in Afrika verbreiteten Gewalt gegen Frauen war der Papst kurz auch auf politische Bestrebungen zur Förderung der Abtreibung eingegangen. Wörtlich sagte Benedikt XVI.: „Wie bitter ist die Ironie derjenigen, die Abtreibungen zum Mittel der Pflege der Gesundheit der 'Mütter' erheben wollen. Wie befremdlich ist die These, wonach die Unterdrückung des Lebens eine Frage von reproduktiver Gesundheit sei.“ Im Redetext des Papstes war in Klammern ein Hinweis auf Artikel 14 des „Protokolls von Maputo“ enthalten. Das im Sommer 2003 verabschiedete Protokoll von Maputo umschreibt die „Frauenrechte“ in Ergänzung zur „Afrikanischen Charta der Menschen-und Völkerrechte“. Artikel 14 handelt von „Gesundheit und reproduktiven Rechten“. Absatz 2 c besagt, dass die Staaten in Fällen von „Vergewaltigung, Inzest oder wenn die Fortsetzung der Schwangerschaft die psychische und physische Gesundheit der Mutter oder das Leben der Mutter oder des Fötus gefährdet“, die medizinische Abtreibung gewährleisten sollen. Die Formulierung entspricht UNO-Dokumenten, die von der katholischen Kirche wegen ihrer Unbestimmtheit immer abgelehnt wurden. Dementsprechend sagte P. Lombardi, dass internationale Gesundheitsprogramme für Frauen nicht zum Freibrief für Schwangerschaftsabbrüche als medizinische Dienstleistung werden dürften. Dabei handle es sich um ein „klassisches Thema“, zu dem der Vatikan wiederholt Stellung bezogen habe, unter anderem vor den Vereinten Nationen selbst. Benedikt XVI. habe nichts anderes getan, als diese Position des Heiligen Stuhls in Erinnerung zu rufen.

(kap 21.03.2009 sk)








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