2009-03-20 13:56:42

Zweite Halbzeit: Angola
 


RealAudioMP3 Kamerun – Angola. Ein Kontinent. Zwei Welten. Eine Einführung von Birgit Pottler:

Papst Benedikt XVI. hat auf seiner Afrikareise am Freitag Vormittag den Äquator überflogen, wechselt von Englisch und Französisch ins Portugiesische und richtet nach den Vertretern der katholischen Kirche und anderen Religionen Afrikas seine Worte nun an Politiker und Diplomaten.

Auch diese Entscheidung haben die päpstlichen Tourenplaner nicht von ungefähr getroffen. Während Kamerun als politisch stabil gilt, hat Angola, erst 1975 nach portugiesischer Kolonialherrschaft in die Unabhängigkeit entlassen, 27 Jahre Bürgerkrieg hinter sich. Eine halbe Million Menschen starben, vier Millionen wurden vertrieben. Die Bischofskonferenz von Angola und Tomé engagiert sich mit allen Kräften für Versöhnung und Wiederaufbau.

Zwar ist Angola reich an Bodenschätzen, vor allem an Erdöl und Diamanten, doch das Land gehört dennoch zu den ärmsten der Erde. Auch das derzeit größte Wirtschaftswachstum Afrikas bessert die Lage der Bevölkerung kaum. Korruption, negative Folgen der Globalisierung und ein enormes Gefälle zwischen Reich und Arm prägen Angola – wie viele Länder auf dem Kontinent.

Die Bevölkerung Angolas ist jung: Neun von 16 Millionen Einwohnern sind jünger als 18 Jahre, mehr als 56 Prozent der Angolaner. Das Treffen mit der Jugend am Samstag ist also bewusst nach Angola gelegt.

Ein Wort zur Kirche: Sie begeht mit dem Besuch Benedikts XVI. einen weiteren Höhepunkt in den 500-Jahr-Feiern ihrer Evangelisierung. Die Katholiken stellen heute mehr als 55 Prozent der Angolaner. In Zahlen ausgedrückt sind das 8,6 Millionen. Der Blick zurück nach Kamerun: Die 4,8 Millionen Katholiken entsprechen dort gut einem Viertel der Bevölkerung. Kameruns Kleriker und Laien haben dem Papst eine lebendige Kirche gezeigt; buchstäblich Leben in jungen Kirchen, schließlich wurde das Land erst Ende des 19. Jahrhunderts katholisch. 259 Katholiken kommen in Kamerun auf einen Katecheten, 2.600 auf einen Priester. Anders lebt die katholische Welt in Angola: Ein Priester hat 10.800 Katholiken zu betreuen, noch wichtiger also sind engagierte Laien und Katecheten. Ihnen – vor allem den Frauen – gilt eine Ansprache des Papstes am Sonntag Abend.

Hier schließt sich der Kreis und vereint hoffentlich zwei Welten: Nach der Ankunft in Kamerun sprach der Papst zu den Bischöfen. Vor der Abreise aus Angola spricht das Kirchenoberhaupt zu den Frauen.
(rv 20.03.2009 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.