2009-03-20 13:18:44

Papst in Angola: Die Armen nicht vergessen


RealAudioMP3 Vierter Tag der Papstreise auf dem Schwarzen Kontinent: Benedikt XVI. hat Kamerun verlassen und ist in Angola eingetroffen. „Ich komme aus einer Nation, die Krieg und Teilung erlebt hat“, sagt Benedikt in seiner ersten Ansprache, „darum liegt mir der Frieden besonders am Herzen!“ Eindringlich warnt er Afrika davor, auf das Recht des Stärkeren zu setzen.
Um kurz vor eins ist Benedikt, von Kamerun kommend, in Angolas Hauptstadt Luanda gelandet. Dort begrüßte ihn Präsident Eduardo Dos Santos, im Amt seit 1979. „Segne unser Land“ – das ist das (einfache) Motto der Reise durch Angola. In seiner ersten Ansprache stellte sich der Papst in die Tradition seines Vorgängers, des „Eiligen Vaters“.
„Ich denke jetzt an Johannes Paul II., der Angola 1992 segnete: Er war ein unermüdlicher Missionar Jesu Christi bis an die Enden der Erde; er zeigte den Weg zu Gott und lud alle Menschen guten Willens dazu ein, eine Gesellschaft der Gerechtigkeit und des Friedens zu errichten. Was mich betrifft: Ich komme aus einem Land, in dem den Menschen Frieden und Brüderlichkeit besonders am Herzen liegen – besonders denen, die wie ich Krieg und Teilung erlebt haben. Schuld daran waren zerstörerische, unmenschliche Ideologien, die den Menschen Illusionen vorspiegelten und sie in Wirklichkeit unterdrückten. Ihr versteht daher, dass ich sensibel bin für den Dialog als Mittel, um jede Form von Konflikt und Spannung zu überwinden und um aus jeder Nation – auch aus der euren – ein Haus des Friedens und der Brüderlichkeit zu machen.“
Angola solle sich seines reichen geistlichen und kulturellen Erbes bewußt sein und seinen wachsenden Reichtum dazu einsetzen, „Frieden und Verständigung zwischen den Völkern zu fördern“. So könne das Land dazu beitragen, Afrika eine „friedliche und solidarische Zukunft“ zu verschaffen.
„Darum bitte ich euch: Kapituliert nicht vor dem Recht des Stärkeren! Gott macht es den Menschen möglich, mit den Flügeln von Verstand und Glaube über seine natürlichen Tendenzen hinauszufliegen. Wenn ihr euch von diesen Flügeln tragen lasst, dann werdet ihr in den anderen eure Brüder erkennen, die die gleichen grundlegenden Rechte haben. Leider gibt es in Angola noch viele Arme, die den Respekt vor ihren Rechten einfordern. Man darf die vielen Angolaner nicht vergessen, die noch unterhalb der Armutsgrenze leben. Enttäuscht ihre Erwartungen nicht!“
Die Kirche in Angola grüßte Benedikt als eine der ältesten katholischen Gemeinschaften südlich des Äquators; ihr gelte sein Besuch vor allem.
„Ich schließe mich ihren Bitten an, dass die Zeit des Friedens, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit in Angola nicht vorübergeht und dass sie als Kirche ihre Mission zum Wohl des Volkes und der Nationen Afrikas tun kann. Gott segne Angola!“
Am Freitag Morgen hatte Benedikt XVI. Kamerun verlassen. Dabei dankte er für die Gastfreundschaft und bat um Gebet für die Bischofs-Sondersynode zu Afrika, die im Oktober in Rom stattfinden soll. Er hoffe auf „eine Zeit der Gnade für die Kirche des ganzen Kontinents, um sich zu erneuern und einer zerrissenen Welt die rettende Botschaft des Evangeliums zu bringen“.
(rv 20.03.2009 sk)








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