Benedikt XVI. ist
am Freitagvormittag von Kamerun nach Angola aufgebrochen. In seiner Abschiedsrede
auf dem Flughafen von Yaoundé dankte er vor Präsident Biya und den Bischöfen des Landes
allen Kamerunern für den großzügigen Empfang der letzten Tage. „Die Wärme der afrikanischen
Sonne hat sich in der Wärme Eurer Gastfreundschaft widergespiegelt“, so Benedikt wörtlich.
Weiter bat er die Gläubigen um Gebet für die Bischofs-Sondersynode zu Afrika, die
im Oktober in Rom stattfinden soll.
Eine Bilanz zur ersten Etappe der Papstreise
zieht unsere Korrespondentin Birgit Pottler:
Zum dritten Mal ist Papst Benedikt
an diesem Freitag den Boulevard Yaoundés entlang gefahren. Wieder standen tausende
Kameruner aller sozialen Schichten am Straßenrand, wieder waren die Tribünen, an denen
am Unabhängigkeitstag alljährlich die Militärparade vorbeiführt, bis auf den letzten
Platz gefüllt.
Für die Katholiken war der Papstbesuch ein großes Fest. Die
Souvenirs fanden reißenden Absatz. Die Straßenhändler waren zufrieden mit dem Verkauf
von Bildern, Mützen und Tüchern. Der Stoff zur Papstreise – keine neue Idee, es ist
üblich hier, zu besonderen Anlässen, Stoffe zu weben und zu drucken – war in der „Boutique“
an der Kathedrale schon am Dienstag ausverkauft.
Einen Schatten haben nicht
Debatten um Aidsvorsorge und Kondome, sondern eher die massiven Sicherheitsvorkehrungen
und rücksichtlosen Stadtverschönerungsmaßnahmen auf das Ereignis geworfen.
Das
Kirchenoberhaupt hat die Bischöfe Kameruns getroffen. Ihnen hat er mit seiner Position
zur Aidsprävention und der medizinischen wie pastoralen Sorge für die Betroffenen
aus der Seele gesprochen.
Benedikt XVI. hat Kamerun besucht, aber zu und für
ganz Afrika gesprochen. Der Appell zum Auftakt, „Christen können nicht Schweigen angesichts
von Ungerechtigkeit“, gilt überdies nicht nur für diesen Kontinent. Schutz der Familie,
Treue zu den Gelübden von Priestern und Ordensleuten, Ausbildung und Zusammenarbeit
mit Laien – Themen in der Vesper mit dem Klerus, den Ordensleuten und Katecheten –
sind Aufgaben für die Kirche überall. Gleiches gilt für die Begegnung mit den Kranken.
Der
Papst hat in Kamerun den Startschuss für die Afrikasynode gegeben. Alle Themen, die
er hier ansprach, auch die politischen, finden sich im Instrumentum Laboris wieder.
Sein Aufruf zum friedlichen Miteinander und zur Zusammenarbeit von Christen und Moslems
ist außerdem eine weitere Etappe im weltweiten Dialog beider Religionen. Auf dem Weg
zum Flughafen traf der Papst zum Abschluss noch eine Gruppe Pygmäen. Ich lese diese
Begegnung als Symbol für die Beschäftigung der katholischen Kirche mit den traditionellen
Religionen und die bleibende Aufgabe ihrer Inkulturation.
Yaoundé verabschiedet
Benedikt XVI. wie es ihn begrüßt hat: unter afrikanischer Sonne. „Afrika liebt Sie“
steht sogar auf Deutsch auf einem Plakat am Flughafen. Kamerun ist eben Klein-Afrika.