Papst in Afrika: Appell für Lebensschutz, Ehe und Familie
Benedikt XVI. drängt
die Afrikaner, die Werte von Ehe und Familie wieder zu entdecken. In seiner Predigt
in Yaoundé am Donnerstag stellte er Eltern das Beispiel des hl. Joseph vor Augen –
dieser sei ein „Modell des Gottvertrauens“.
„Und ihr, liebe Eltern: Habt ihr
Vertrauen zu Gott, der euch zu den Eltern seiner geliebten Kinder macht? Akzeptiert
ihr, dass Gott auf euch zählt, um euren Kindern menschliche und geistliche Werte weiterzugeben,
die ihr selbst empfangen habt? Heutzutage versuchen viele Menschen ohne Skrupel, ein
Reich des Geldes zu errichten und die Schwächsten an den Rand zu drücken – da müßt
ihr sehr vorsichtig sein. Ganz Afrika ist in Gefahr, wenn es nicht den wahren Spender
des Lebens erkennt! Brüder und Schwestern Kameruns und Afrikas, die ihr von Gott so
viele menschliche Qualitäten empfangen habt – sorgt euch um eure Seelen! Laßt euch
von falschem Glanz und falschen Idealen nicht blenden!“
Die Afrikaner sollten
den Glauben an Gott hochhalten – er könne ihrem Leben „Stabilität geben“. Er wisse,
dass die Familien in Afrika „eine schwierige Zeit“ durchmachten, so Benedikt.
„Einige
Werte des traditionellen Lebens sind erschüttert, das Verhältnis zwischen den Generationen
verschlechtert sich; die Landflucht beschädigt die Familienbande. Viele junge Leute
sind entwurzelt, arbeitslos, suchen Zuflucht in künstlichen Paradiesen; viele Afrikaner
verlieren sich angesichts der vielen Probleme selbst, kappen ihre Wurzeln und gehen
in eine Art inneres Exil. Aber ist das alles unumkehrbar? Natürlich nicht! Mehr denn
je müssen wir gegen alle Hoffnung hoffen!”
Ein erster Schritt zur Heilung der
vielen Probleme Afrikas könnte eine Rückbesinnung auf das Leben als Geschenk Gottes
sein, meinte der Papst. „Für die Bibel wie für die Weisheit eures Kontinents“ sei
„jedes Kind eine Gnade und ein Segen von Gott“; jeder Mensch sei nach Gottes Bild
und Gleichnis geschaffen. „Er soll leben! Der Tod darf nicht über das Leben siegen!
Der Tod darf nie das letzte Wort haben!“
„Söhne und Töchter Afrikas, habt keine
Angst zu glauben, zu hoffen und zu lieben! Habt keine Angst davor, zu sagen, dass
Jesus Weg, Wahrheit und Leben ist und wir nur von ihm gerettet werden können. Durch
euch ist Afrika zur Hoffnung berufen! Durch Christus kann Afrika der Kontinent der
Hoffnung werden. Wir alle sind von Gott gedacht, gewollt und geliebt. Lasst euch nicht
entmutigen oder zu Hass verführen- denkt an den Glauben des hl. Joseph, des Nachkommens
Abrahams, der hoffte gegen alle Hoffnung!“
Benedikt hatte noch ein paar sehr
konkrete Ermahnungen parat: Eheleute sollten sich gegenseitig respektieren, Priester
sich an den Zölibat halten, Väter sich um ihre Kinder kümmern. Junge Leute rief der
Papst „freundschaftlich“ dazu auf, den „Mut nicht fahren zu lassen“.