Im krisengeplagten Land ist eine schwere Auseinandersetzung zwischen Diktator Robert
Mugabe und der anglikanischen Kirche im Land ausgebrochen. Der anglikanische Bischof
von Harare, Sebastian Bakare, ließ sich auch mit Polizeigewalt nicht davon abhalten,
einen Gottesdienst zu feiern. Wie die britische Zeitung „Times“ berichtet, war zum
ersten Mal seit Jahren die Kathedrale von Harare gefüllt. Der frühere anglikanische
Bischof von Harare, Nolbert Kunonga, hatte noch als Marionette des Regimes von Alleinherrscher
Mugabe gegolten. Doch Kunonga wurde kürzlich abgesetzt. Er weigerte sich allerdings
zurückzutreten und belegte Kirchen und Grundstücke mit Beschlag. Kirchgänger wurden
von der Polizei schikaniert. Durch die Einsetzung einer Regierung unter Beteiligung
der Opposition fühlen sich die Kirchenmitglieder der „Times“ zufolge gestärkt und
kehren in ihre Kirchen zurück. Etwa 71 Prozent der 13 Millionen Einwohner des südafrikanischen
Landes gehören Kirchen an, 26 Prozent sind Anhänger von Stammesreligionen, und der
Rest setzt sich aus Nichtreligiösen und Anhängern anderer Religionen zusammen.