Ganz Afrika umarmen - das will Benedikt XVI. während seiner ersten Reise auf den Kontinent.
Nicht von ungefähr, so scheint es, betritt er daher in Kamerun erstmals als Papst
afrikanischen Boden. Aus der Hauptstadt Yaoundé berichtet Birgit Pottler.
„Afrique
en miniature“, Land der tausend Dörfer… „In Kamerun sagen wir, Kamerun ist Klein-Afrika“,
meint Pater Bruno Ateba, Generaloberer der Pallottiner in Kamerun, der ersten katholischen
Missionare vor Ort. „Wir haben Muslime, Christen, Naturreligionen. In Kamerun gibt
es Savanne, Urwald.. in Kamerun ist ganz Afrika.“
Kirchlich wie politisch wichtig
sei das Leitthema des Besuch: Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden. Der Pallottinerobere
aus dem Süden des Landes, rund 100 Kilometer von Yaoundé entfernt, setzt einen Schwerpunkt:
„Versöhnung
ist ein wichtiges Thema für uns hier in Kamerun. Kamerun hat über 200 Stämme. Wir
brauchen Versöhnung, um miteinander in Frieden zu leben, Versöhnung in der Familie,
Versöhnung zwischen Nord und Süd, Versöhnung zwischen Moslems und Katholiken, Versöhnung
zwischen Reich und Arm und unter uns.“
Am Donnerstag, noch vor dem Gottesdienst
mit der feierlichen Übergabe des Instrumentum Laboris für die Synode, trifft Benedikt
XVI. 20 Imame aus Kamerun. Rund ein Fünftel der 17,7 Millionen Kameruner sind Moslems,
der größte Teil lebt im Norden. Jahrzehntelange Auseinandersetzungen mit den Christen
im Süden haben ein Ende.
Pater Ateba: Gott sei Dank haben wir keine Probleme,
aber wir müssen über die Versöhnung sprechen. Kamerun ist ein friedliches Land, aber
wir müssen miteinander leben, arbeiten, miteinander in Frieden sein…. Der Papst kommt
zu uns und wir sagen nicht nur zu den Katholiken, sondern für unser Land. Die Muslime
und die anderen Religionen sagen ,Willkommen’. Der Papst wird auch uns segnen.“