2009-03-17 15:30:52

Kamerun: Pressestimmen zur Ankunft Benedikts XVI.


RealAudioMP3 Am Tag der Ankunft von Papst Benedikt in Kamerun sind die größten Zeitungen des Landes voll von Begrüßungsbotschaften. „Benedikt XVI. kommt - Kamerun hat die Ehre“ und „Kamerun heißt den Heiligen Vater willkommen“ überschreibt die staatliche Tageszeitung „Cameroon Tribune“ in der Haupstadt Yaoundé ihren Leitartikel über die letzten fieberhaften Vorbereitungen auf die Ankunft des Papstes. Noch nie habe das Land eine so große ausländische Delegation wie die insgesamt (wenn man auch anreisende Bischöfe mitrechnet) 800-köpfige Gesandschaft um Benedikt erwartet, heißt es dort. Positiv unterstreicht das Blatt das große mediale Interesse, dass sich durch den Papstbesuch auf Kamerun richte. In einer 56-seitigen Sonderbeilage infomiert die Tageszeitung ihre Leser über den Werdegang Benedikts von seiner Kindheit bis zur Nachfolge auf dem Stuhl Petri. Ohne auf die europäischen Kontroversen der vergangenen Wochen einzugehen, lobt die Zeitung auf der Meinungsseite Benedikt XVI. als „moralische Figur und Orientierungspunkt, der als Gegengewicht von den Regierungen der Welt gefürchtet sei“. Afrika sei nicht besser oder schlechter als seine Epoche, schreibt der Kommentator weiter, vor allem aber liebe es den Papst und brauche ihn. Gleichzeitig appelliert der Autor: „Lieber Heiliger Vater, die Afrikaner sind es leid, nichts erwarten zu dürfen von einer Welt, die sich globalisiert, ohne sich zu solidarisieren, inmitten von ungerechten und aufgezwungenen Regeln.“ Vom Papst würden sie daher „standhafte Ermahnungen zu Gerechtigkeit und Solidarität“ erwarten.

„Die Gläubigen fiebern dem Papst entgegen“, lautet der Titel der Tageszeitung „Mutations“. Zwei Tage vor der Papstmesse im Amadou-Ahidjo-Stadion in Yaoundé seien die Eintrittskarten restlos ausverkauft, heißt es weiter. „Die ganze Welt wird zur Papstmesse im Stadion vertreten sein“, betont auch der Generalvikar der Diözese Yaoundé im Interview mit Mutations. Weiter berichtet das Blatt über die Schwierigkeiten in der Hauptstadt, den großen Pilgeransturm zu bewältigen. Pilger kämen vor allem aus der Küstenstadt Douala, die die meistbevölkerte Stadt und Wirtschaftszentrum des Landes ist.

„Benedikt XVI. herzlich willkommen in Kamerun“, begrüßt auch die Tageszeitung „Le Jour“ das katholische Kirchenoberhaupt. Unter Berichten über den genauen Ablauf und das Programm der Reise findet sich auch ein Dementi der Behauptung, der Papst wolle mit seinem Besuch seine Unterstützung für die Regierung unter Präsident Biya zum Ausdruck bringen.

Kritische Töne zum Papstbesuch sind rar, was auch an der eingeschränkten Pressefreiheit im Land liegt. So greift die Tageszeitung „L’Indépendant“ die Polemiken um den Abriss alter Wohnviertel in Yaoundé auf, für die der Papstbesuch vordergründiger Anlass gewesen sein soll. „Warten auf den Papst – Alarmstufe Rot in Yaoundé“ titelt „The Post“ und unterstreicht damit das Sicherheitsproblem sowie den personellen und finanziellen Aufwand, den der Papstbesuch verursache.

(rv/kna 17.03.2009 ad)







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