Der jüngste Papstbrief
soll die Katholiken dazu ermuntern, „neue Gedanken zu erarbeiten“. Damit sollen die
bisherigen Pannen nicht nur behoben, sondern auch künftig vermieden werden. Das schreibt
der Vize-Chefredakteur der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“, Carlo di Cicco,
in einem Leitartikel der Dienstagausgabe. Der Brief gebe ein Zeichen, schreibt di
Cicco weiter. Denn Papst Benedikt sei durchaus ein „Reformer“ und Kenner des Zweiten
Vatikanischen Konzils. Es gehe Benedikt darum, den Dialog zwischen den so genannten
Konservativen und Progressiven sowie mit den anderen Konfessionen und Religionsgemeinschaften
zu fördern. Ursprung der Irritationen sei aber die Aufhebung der Exkommunikation
der vier Lefebvre-Bischöfe. Das betont der Münchner Kirchenrechtler Christoph Ohly
im Gespräch mit Radio Horeb.
„Ich empfinde diesen Brief des Papstes an die
weltweiten Bischöfe als etwas höchst Beeindruckendes. Vor allem, weil er als Papst
und somit oberster Lehrer der Kirche aus seiner Sicht die Dinge und Entwicklungen
noch einmal darstellt. Über die Bischöfe richtet er sich an die gesamte Kirche. Es
ist wünschenswert, dass dieser Brief auch in den kommenden Tagen in den Pfarrgemeinden
verlesen wird, um doch sehr deutlich erfahren zu können, was den Papst dazu bewogen
hat und wie er die Entwicklungen beurteilt. Auch geht es darum zu erfahren, welche
Konsequenzen er daraus zieht.“