2009-03-16 12:42:01

D/Irak: Kirche hilft Flüchtlingen Fuß zu fassen


RealAudioMP3 Am kommenden Donnerstag sollen die ersten 150 irakischen Flüchtlinge auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen eintreffen. Die meisten von ihnen seien religiös Verfolgte, darunter zahlreiche Christen, berichtete die katholische Nachrichtenagentur am Montag. Insgesamt will die Bundesrepublik in diesem Jahr 2.500 irakische Flüchtlinge aufnehmen, EU-weit sollen es 10.000 sein. Das ist angesichts der rund 2 Millionen irakischer Flüchtlinge, die derzeit in Flüchtlingslagern in den Grenzländern des Irak leben, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein - doch immerhin eine erste große Hilfsmaßnahme, sagte uns der Missio- Menschenrechtsbeauftragte Ottmar Oehring:
Also ich würde sagen, dass man sich jetzt erstmal auf die 2.500, die kommen werden, und die sicher nach Deutschland kommen werden, konzentrieren soll. Und ich habe natürlich gleichzeitig die Hoffnung, dass wenn diese 2.500 hierher gekommen sind und die Politik erkennt, dass diese Menschen sich auch gut integrieren - das hoffen und wünschen wir uns natürlich alle –, dass es dann möglicherweise tatsächlich zu einer neuen Entscheidung über die Aufnahme eines weiteren Kontingents kommen könnte. Es hat Signale aus der Politik bereits gegeben. Der nordrhein-westfällische Integrationsminister Armin Laschet war in der Region zusammen mit dem Innenpolitiker der CDU/CSU-Fraktion Wolfgang Bosbach und hat nach seiner Rückkehr aus Damaskus gesagt, wenn das gut ginge, dann könne man ja über die Aufnahme eines weiteren Kontingents nachdenken. Ich denke, man sollte ihn beizeiten daran erinnern.
Die Irakflüchtlinge werden zunächst in einem Auffanglager in der niedersächsischen Ortschaft Friedland betreut werden. Von dort sollen sie in den nächsten Wochen auf einzelne Bundesländer verteilt werden. Die Kirche will mit ihren Organisationen und Pfarreien helfen, dass sie möglichst schnell in Deutschland Fuß fassen können. Wie diese Hilfe vor Ort konkret aussieht - darüber berichtete der Seelsorger der irakischen Christen in Bayern, Pfarrer Peter Patto, im Münchner Radio Horeb:
Wir haben schon mehrere kleine Gruppen junger Leute eingeteilt, die gut deutsch sprechen. Die erste Sache, die diese Leute wirklich brauchen ist jemand der dolmetscht und übersetzt. Wir werden diese Leute dann zum Beispiel zum Sozialamt und die Kinder zur Schule bringen. Wir helfen ihnen dabei, einen Sprachkurs zu finden, Lebensmittel und Sachspenden zu organisieren. Wiir kümmern uns darum, dass die Leute zum Gottesdienst gehen können. Die Leute hier in der Kirche feruen sich und sind bereit diesen Leuten zu helfen, sowohl religiös, als auch psychisch, sozial und familiär. Denn viele der Flüchtlinge sind immer noch stark traumatisiert und haben schlechte Erinnerungen an den Irak. Wir versuchen ihnen dabei zu helfen, hier in Deutschland ein neues Leben anzufangen.
(rv/rh 16.03.2009 ad)







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