2009-03-14 15:29:58

Madagaskar: Politische Lage eskaliert


RealAudioMP3 Die Lage im afrikanischen Inselstaat Madagaskar eskaliert. Schon seit Mitte Dezember herrschen dort bürgerkriegsähnliche Zustände. Mindestens 130 Menschen starben bei den Auseinandersetzungen. Grund ist ein Machtkampf zwischen Präsident Marc Ravalomanana und der Opposition, die ihm diktatorische Methoden vorwirft. An diesem Samstag hat nun die Opposition nach eigenen Angaben die Macht übernommen. Oppositionsführer Andry Rajoelina hat den Präsidenten aufgefordert, binnen vier Stunden sein Amt niederzulegen.

Mit der politischen Krise verschlimmert sich auch die Lage für die Zivilbevölkerung, sagte uns der Direktor des Don-Bosco-Radios in Antananarivo, Pater Cosimo Alvati:

„Seit fast zwei Wochen gibt es hier ständig Plünderungen, sowohl in den Betrieben, als auch in Supermärkten und privaten Häusern und Wohnungen. Der Konflikt wird die Armut im Land weiter verschärfen, soviel steht fest.“

Im politischen Chaos, sei es momentan vor allem die Kirche, die als Vermittler auftrete:

„Der ökumenische Rat der Kirchen, unter dem Erzbischof von Antananarivo, ist um ein Treffen zwischen der Opposition und der Regierung bemüht. Gerade der Erzbischof meldet sich jetzt verstärkt öffentlich zu Wort und versucht, die Wasser zu beruhigen, so dass sich beide Parteien zusammensetzen.“

Über den weiteren Verlauf der politischen Ereignisse, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren, so Pater Alvati. Fest stehe allerdings:

„Die Opposition hat klare Bedingungen gestellt: Wir kehren nur an den Verhandlungstisch zurück, wenn Präsident Ravalomanana zurücktritt.“

(ap/misna/rv 14.03.2009 ad)







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