2009-03-14 13:39:52

Italien/Vatikan: Oberrabbiner „Synagogenbesuch ist Geste der Aufmerksamkeit“


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. wird im nächsten Herbst die Synagoge in Rom besuchen. Das bestätigte der Vatikan am Freitag. Bei der jüdischen Gemeinde in Rom hat die Ankündigung positive Reaktionen ausgelöst. Der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni versteht diesen ersten Besuch Benedikts in der Synagoge am Tiberufer als Schritt der Annäherung zwischen Christen und Juden.
Gegenüber Radio Vatikan sagte Di Segni:

„Es ist eine wichtige Geste. Sie zeigt den Willen, dass wir - im vollen Bewusstsein um unsere Unterschiede - gemeinsam diesen Weg gehen und uns mit Sympathie begegnen wollen. Die Aufgabe der Christen und Juden ist ihre gemeinsame Zeugenschaft. Wir haben die Möglichkeit, gesellschaftlich nach Werten zu handeln, die wir teilen. Wenn man also die problematische, emotionale und negative Seite abzieht, kann alles daraus Folgende nur fruchtbar und gut für alle sein.“

Benedikts Brief zur Causa Williamson habe die Spannungen der letzten Tage aus dem Weg geräumt. Di Segni:

„Dies ist ein sehr wichtiger Brief, er überrascht uns positiv. Benedikt hat darin ja unterstrichen, dass es gerade die „jüdischen Freunde“ waren, die ihn in dieser Frage verstanden haben. Das muss man als Geste der Aufmerksamkeit gegenüber uns lesen. Die Spannungen der vergangenen Tage sind verschwunden. Es überwiegt ein Klima des guten Willens, und das ist sehr wichtig.“

Oberrabbiner Di Segni hatte Papst Benedikt bereits mehrfach in die römische Synagoge eingeladen. Ein genaues Datum für den im Herbst geplanten Synagogenbesuch steht noch nicht fest.

(rv 14.3.2009 pr)








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