Österreich: Bischöfe wollen Versöhnung und Miteinander stärken
Die Bischöfe sind
in den letzten Tagen in Innsbruck zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammengetreten.
Die Ergebnisse ihrer Beratungen wurden am Freitag vom Wiener Kardinal Christoph Schönborn
vorgestellt. Konsens habe bei den Bischöfen darüber bestanden, dass nach den jüngsten
Turbulenzen in der Diözese Linz Schritte der Versöhnung und des Miteinanders eingeleitet
werden. Konkrete Pläne gibt es ebenfalls. Dazu Kardinal Schönborn:
„Es wird
den großen Kongress der Pfarrgemeinderäte ganz Österreichs in Mariazell nächtes Jahr
geben. Wir haben auch geplant, in der Junikonferenz in Mariazell die Vorbereitungen
dieses Kongresses zu einem der Hauptthemen zu machen.“
Ein weiterer Punkt
auf der Agenda der Bischofs-Vollversammlung war die Wirtschafts- und Finanzkrise.
Kardinal Schönborn betonte die Solidarität der Bischöfe mit den Menschen, deren Lebensgrundlage
durch die Krise bedroht ist. Die Finanzkrise habe „schwere moralische und strukturelle
Mängel der Gesellschaft“ offenbart. Sie zeige, dass alles wirtschaftliche Handeln
immer im Dienst der Menschen stehen müsse:
„Gerade in einer Krisenzeit braucht
es die Beachtung der Grundprinzipien der katholischen Soziallehre. Bei diesen Prinzipien
geht es insbesondere um die Solidarität mit den Ärmsten und Schwächsten und um die
Orientierung am Gemeinwohl. Es geht aber auch um den grundlegenden Respekt vor der
Würde der Person, um Selbstverantwortung sowie um einen nachhaltigen Lebensstil, der
den ökologischen Grenzen und der Verpflichtung zur weltweiten Gerechtigkeit Rechnung
trägt.“
Während ihrer Frühjahrskonferenz erreichte die österreichischen
Bischöfe zudem der Brief Papst Benedikts zur Debatte um die Lefebvre-Bischöfe. Die
klaren und mutigen Worte des Papstes hätten die Bischöfe tief bewegt und „im Dienst
für Einheit und Liebe in der Kirche“ gestärkt, so Schönborn:
„Uns beeindruckt
zuallererst die Offenheit und Sensibilität, mit der der Heilige Vater sowohl seine
wahren Absichten als auch die vermeidbaren ‘Pannen‛ und schließlich die entstandenen
Missverständnisse, Verhärtungen und sogar Feindseligkeiten benennt. Diese Haltung
ist uns Vorbild im Umgang mit schwierigen Situationen. Es wird nichts schöngeredet,
und gleichzeitig werden die tragenden Absichten seines Handelns sichtbar.“