2009-03-11 12:00:55

Vatikan: „Im Mittelpunkt der Liturgie steht die Anbetung“


RealAudioMP3 Immer wieder betont Papst Benedikt, dass im Mittelpunkt des christlichen Glaubens nicht eine abstrakte Idee oder kirchlich verordnete Gesetze stehen. Vielmehr sei der Glaube getragen von einer Person – und zwar von Jesus Christus. Die reale Präsenz Christi könne man am besten in der Eucharistischen Anbetung erfahren, erklärt der neue Präfekt der Gottesdienst-Kongregation, der spanische Kurienkardinal Antonio Cañizares Llovera. Darum behandelt die Kongregation bei ihrer jetzigen Vollversammlung die Eucharistische Anbetung. Von Dienstag bis Freitag versammeln sich die Mitglieder im Vatikan. Uns gegenüber sagt Kardinal Cañizares:

 
„Es geht um die Liturgie. Sie ist gleichzeitig eine Anbetung, also ein Ausdruck von Achtung gegenüber Gott und der Kirche. Die Kirche selber ist ja ein Werk Gottes. Die Anbetung ist deshalb eine Ausdrucksform, um dieses Werk zu rühmen. Wenn wir Gott rühmen, dann können wir ihn erkennen. Und wenn wir Gott erkennen, dann wissen wir, dass sich unser Leben ganz in seinen Händen befindet.“

Die Eucharistische Anbetung sei in einigen Ortskirchen außer Mode geraten. Deshalb werde die Gottesdienst-Kongregation diese liturgische Gebetsform künftig stärker fördern. Man laufe oft zu sehr dem Zeitgeist hinterher, beklagt der Kardinal.

 
„In diesem Moment ist die Säkularisation so stark, dass man sogar soweit geht, Gott aus dem eigenen Leben zu verbannen. Gott scheint bei vielen keinen Platz mehr einzunehmen. Deshalb muss die Kirche ganz klar sagen, dass Gott im Leben Vorrang hat. Und das kann sie eben durch die Förderung der Eucharistischen Anbetung tun. Deshalb plädiere ich dafür, dass nach jeder Eucharistiefeier eine Eucharistische Anbetung durchgeführt wird: Das würde der Kirche viel Gutes bringen. Das würde auch die zeitgenössische Kultur wieder stärker an Gott heranführen. In gewisser Hinsicht steckt die Zukunft der Kirche in der Wertschätzung der Eucharistischen Anbetung.“

 
Dem Papst ist die Liturgie ein besonderes Anliegen, so der Kurienkardinal. Dass liege daran,…

 
„dass Gott der Mittelpunkt von allem ist. Und die Liturgie ist ja nicht einfach eine historische Nacherzählung. Sie ist Vergegenwärtigung und Feier der Leidensgeschichte Christi und der Rettung aller Menschen. Die Gegenwart des lebendigen Christus ist ein Geschenk an uns alle, weil er sich uns in seiner Gesamtheit hingegeben hat.“

 
Seit Dezember ist Kardinal Antonio Cañizares Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Demnächst will er dem Papst seine Pläne zur Förderung der Eucharistischen Anbetung persönlich vorstellen.

 
„Deshalb hoffe ich sehr darauf, dass ich als Präfekt der Gottesdienst-Kongregation mit dem Papst zusammenarbeiten kann, um den Gläubigen die wahre Bedeutung der Liturgie weiterzuvermitteln. Denn die Eucharistie ist der Kern der Kirche: Die Eucharistiefeier ist doch der Höhepunkt einer jeder Liturgiefeier. Und die Liturgie ihrerseits ist der Höhepunkt des christlichen Lebens. Dies hat das Zweite Vatikanische Konzil sehr schön unterstrichen. Und wenn wir das auch so weiterführen, dann können wir trotz aller Schwierigkeiten der jetzigen Zeit doch auf eine große Zukunft für die Gläubigen und die Kirche hoffen.“

 
(rv 11.03.2009 mg)
 







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