Papst Benedikt XVI.
hat die jüngsten Terroranschläge in Nordirland scharf verurteilt. Bei seiner Generalaudienz
an diesem Mittwoch rief das Kirchenoberhaupt vor Tausenden Pilgern auf dem Petersplatz
zum Ende der Gewalt auf. Weiter appellierte der Papst an die nordirische Bevölkerung,
sich in Zukunft noch stärker für Dialog und Versöhnung einzusetzen.
„Mit
großem Schmerz habe ich die Nachrichten von dem Mord zwei junger britischer Soldaten
und eines Polizeibeamten in Nordirland vernommen. Den Familien der Opfer und den Verletzten
versichere ich hiermit meine geistliche Nähe. Zugleich verurteile ich diese abscheulichen
terroristischen Akte auf das Schärfste. Sie entweihen nicht nur das menschliche Leben,
sondern gefährden auch ernsthaft den politischen Friedensprozess in Nordirland und
drohen die vielen Hoffnungen auszulöschen, die dieser Friedensprozess in der Region
sowie in der ganzen Welt ausgelöst hat. Ich bitte Gott darum, dass sich niemand mehr
zu dieser schrecklichen Gewalt hinreißen lässt, sondern dass jeder noch mehr Kraft
findet, um über den geduldigen Dialog, eine friedliche, gerechte und versöhnte Gesellschaft
aufzubauen.“
Seine Katechese widmete der Papst dem heiligen Bonifatius,
dessen Wirken vor allem für deutsche Christen wichtig sei. Als Missionar, Bischof
und Martyrer habe Bonifatius viel für das christliche Fundament Europas geleistet.
- Bonifatius wurde mit dem Taufnamen Winfried um das Jahr 675 in Wessex im heutigen
England geboren. Nach seiner Priesterweihe im Alter von etwa 30 Jahren zog es den
Benediktinermönch auf das europäische Festland. Dort wollte er die vielerorts noch
heidnischen Völker christianisieren. Unterstützt durch Papst Gregor II., der ihm auch
seinen geistlichen Namen gab, missionierte Bonifatius vor allem im heutigen Deutschland.
Bei der Generalaudienz würdigte Papst Benedikt Bonifatius zudem als bedeutenden Kirchenreformer:
„In
Germania wurde Bonifatius dann ein unermüdlicher und sehr erfolgreicher Missionar
und zum Bischof ganz Germaniens vom Papst geweiht. Er hat das Evangelium dort zum
Teil neu verkündet zum Teil geordnet, gefestigt, vertieft und der Kirche ihre Ordnung
gegeben. Außerdem hat er Klöster gegründet, Frauenklöster wie Männerklöster als Strahl-
und Lichtquellen des Glaubens. Drei Prinzipien hat er bei seiner Missionstätigkeit
grundlegend vorgegeben. Das erste ist die Treue zum Wort Gottes, wie es im Glauben
der Kirche angeeignet ist. Das zweite ist die Verbudnenheit mit dem Nachfolger von
Rom, die innere Einheit der Kirche. Und das dritte ist, dass aus Glauben Kultur, also
eine christliche Lebens- und Gemeinschaftsform wachsen muss." Mit einem herzlichen
Gruß wandte sich der Papst auch an die deutschsprachigen Pilger, die seiner Katechese
bei strahlendem Sonnenschein auf dem Petersplatz hörten. Ihnen gab er mit auf den
Weg:
„Das Vorbild des heiligen Bonifatius will uns anregen, daß auch wir
leidenschaftlich die Kirche lieben und stets die Einheit mit dem Nachfolger Petri
für die Verbreitung von Gottes Reich auf Erden suchen. Der Herr schenke euch und euren
Familien Freude des Glaubens und seinen Frieden.“ (rv 11.03.2009
ad)