Zum 50. Jahrestag des Aufstandes in Tibet hat der Dalai Lama der chinesischen Regierung
brutale Unterdrückung vorgeworfen. Die Volksrepublik habe Tausende Tibeter getötet
und den Menschen in der Region die „Hölle auf Erden“ bereitet, sagte das geistliche
Oberhaupt der Tibeter im indischen Dharamsala. Dennoch strebe sein Volk nicht nach
Unabhängigkeit, sondern nach einer rechtmäßigen Autonomie. Weltweit fanden Solidaritätskundgebungen
mit den Tibetern statt. Peking warf dem Dalai Lama indes vor, Lügen zu verbreiten.
Zum Jahrestag wurden die chinesischen Sicherheitskräfte an den internationalen Grenzen
Tibets und in der Region selbst massiv verstärkt. Bei Unruhen im vergangenen Jahr
waren nach Regierungsangaben 19 Menschen getötet worden, Exiltibeter sprechen dagegen
von 200 Todesopfern. - Allein die Person des Dalai Lama garantiere einen friedlichen
Dialog, schreibt zum Jahrestag des Aufstands der katholische Pressedienst Asianews.
Verzweiflung und Ungeduld erhöhten die Gewaltbereitschaft besonders unter den jungen
Tibetern. Ohne die Präsenz des Dalai Lama führe das totalitäre Verhalten Pekings nur
zu neuem Blutvergießen, glaubt Asianews. (afp/dw/asianews 10.03.2009 bp)