Österreich: Pater Sporschill fördert Jugendprojekte
Mit seinem Netzwerk
„Concordia“ und seinen erfolgreichen Hilfsprojekten für Straßenkinder in Osteuropa
ist der Jesuit Georg Sporschill bekannt geworden. In Wien will er nun kommenden Samstag
mit dem Aktionstag „Concordia 72“ Jugendliche dazu animieren, sich sozial zu engagieren.
Angeregt durch ein Bühnen- und Musikprogramm, an dem auch ehemalige rumänische Straßenkinder
mitwirken, sollen Jugendliche in Zweiergruppen eigene Ideen für eine kleine soziale
Initiative in ihrem Lebensbereich entwickeln. Die Jugendlichen in der Wohlstandsgesellschaft
sollen das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden, sagt Sporschill.
„Ich glaube,
dass alle Menschen und vor allem die Jugend einen Idealismus im Herzen haben - nur
ist er oft verborgen und verschüttet. Diesen Idealismus würde ich gerne wecken und
zum Einsatz bringen. Und am Samstag kommen viele sozial engagierte junge Leute aus
Österreich, die sich zum Beispiel in Rumänien eingesetzt haben: Die erzählen den anderen,
was man dabei erlebt und vor allem, wie man dabei gewinnt, und so hoffe ich, dass
sie andere zum Brennen bringen, andere anstecken.“ Die Palette der möglichen
Aufgabenfelder ist breit gestreut - von der Arbeit mit Migranten über Hilfe für Obdachlose
bis zu Umwelt-Einsätzen. Vorgaben wollen Sporschill und sein Team nur wenige machen.
Bei der Umsetzung soll „Concordia“, das Hilfswerk von Pater Sporschill, behilflich
sein. Zusätzlich wird es auch für 100 Jugendliche die Möglichkeit geben, in den Sozialprojekten
des Jesuiten mitzuarbeiten.
„Ich möchte die Fantasie und den Erfindungsgeist,
den Gründergeist im sozialen Bereich bei der Jugend wecken und provozieren durch die
Beispiele, die wir geben und hören - und auch durch das Fest und die Hoffnung, die
wir erleben. Wir schreiben ganz wenig vor, aber erwarten sehr viele Ideen von den
Leuten.“
Höhepunkt wird schließlich eine Messfeier von Kardinal Christoph
Schönborn und Pater Sporschill am Samstagabend im Stephansdom. - Die Zahl 72 im Titel
„Concordia 72“ bezieht sich auf eine Stelle im Lukas-Evangelium, in der es heißt,
dass Jesus 72 Jünger aussuchte und sie aussandte „in alle Städte und Ortschaften,
in die er selbst gehen wollte“. Pater Georg Sporschill reiste im Jahr 1991 im Auftrag
der Caritas nach Rumänien, um ein Heim für Straßenkinder aufzubauen. Im Jänner 1992
gründete er die Organisation „Concordia“. Im Laufe der Jahre entstanden in Bukarest
und anderen rumänischen Städten weitere Kinderhäuser, darunter auch eine Farm mit
Wohnhäusern, Landwirtschaft sowie einer Bäckerei, Schlosserei und Tischlerei. Seit
2004 ist Sporschill auch in Moldawien tätig, wo die Not besonders groß ist, wie er
berichtet. 2006 folgte die Ukraine, und 2008 wagte der Jesuitenpater mit seiner Organisation
auch den Sprung nach Bulgarien.