„Es ist wie im Wilden Westen“ – das sagen Missionare und Kirchenleute nach Angaben
der Nachrichtenagentur Fides über die Lage in Madagaskar, wo die Zahl der Opfer von
Kämpfen weiter steigt. Der Mitarbeiter eines kirchlichen Radiosenders wird von der
Vatikan-Agentur mit den Worten zitiert: „Die Sicherheitskräfte rasen mit Geländewagen
über die Straßen und schießen unterschiedslos mit Tränengas und Schusswaffen. Anstatt
das Chaos zu beruhigen, tragen sie selber dazu bei. Bei den Toten handelt es sich
um Unschuldige, darunter auch viele Jugendliche und sogar Kinder. Wir verstehen nicht,
warum die internationale Staatengemeinschaft dies nicht verurteilt.“ Ausgelöst wurde
die Gewalt durch die Rivalität zwischen Präsident Marc Ravalomanana und dem amtsenthobenen
früheren Bürgermeisters von Antananarivo, Andry Rajoelina. Die Kämpfe dehnen sich
von der Hauptstadt auf verschiedene Provinzen des Landes aus. Seit Beginn der Krise
im Januar dieses Jahres starben mindestens hundert Menschen bei den Unruhen. In der
Hauptstadt setzen die Anhänger Rajoelinas ihre Demonstrationen fort. (fides 08.03.2009
sk)